Des Schulzen Königs Wegekreuz strahlt

Die letzte Kreuzreparatur war eine Gemeinschaftsarbeit von Alfred Flügemann, Georg Pries, Josef Kamer, Werner Dröppelmann und Franz Albersmann. Foto: Karl Kamer

Steinfurt

Borghorst. Zahlreiche Bild­stöcke und Wegekreuze in und um Borghorst werden von der Handwerkergruppe des Heimatvereins gepflegt und – wenn nötig – auch aufwendig restauriert. Nur von wenigen dieser Andachtsstellen lässt sich heute noch der Grund sagen, die zu ihrer Errichtung führten. Von einigen weiß man, dass sie aus Dank für eine glückliche Heimkehr oder zur Erinnerung an den gefallenen Vater oder Sohn aufgestellt wurden.

Andere Kreuze erinnern an unsichere Zeiten und Raubüberfälle.

Nachdem das Wegekreuz auf Fraulandshügel und das Kolpingkreuz am Göckenteich in die Werkstatt des Heimathauses geholt worden sind, hat man nun das frisch lackierte Holzkreuz am Kirchweg des Hofes Schulzen König in Wilmsberg wieder aufgestellt. Das Kreuz am Hof Schulze König hat seinen Platz seit vielen Generationen unter einer rund 300 Jahre alten Eiche.

Es gab auch der Ackerflur die Bezeichnung „Kreuzkamp“. Das Kreuz wurde vom Sturm umgeweht, doch schon bald ließ die Familie Schulze König vom Schnitzer Lamkemeier aus Nordwalde einen neuen Korpus aus Eichenholz anfertigen und das Kreuz am alten Standort wieder aufstellen. Viele Jahre später faulten die eichenen Kreuzbalken im Boden ab und das Kruzfix stürzte um. Danach lagen Korpus und Balken viele Jahre in der Scheune des Landwirtes.

Alfons König, ein Sohn des Schulzenhofes, hatte schon lange den Wunsch, das Wegekreuz zu restaurieren, als er 1992 die Seniorengruppe des Heimatvereins bat, das Wegekreuz zu reparieren. Der Hobbyschnitzer Bernhard Kemper restaurierte in mühevoller Arbeit den Korpus.

Die alten Kreuzbalken wurden in der Werkstatt von Hubert Albering abgehobelt, im Heimathaus zusammengesetzt und mit einem neuen Dach versehen. Da das Kreuz seinen alten Standplatz behalten sollte, schufen die Senioren unter der alten Eiche ein Fundament mit zwei stabilen U-Eisen, die dem Kreuz einen sicheren Halt geben. Am 4. Dezember 1992 wurde das Kreuz wieder aufgestellt und am Nachmittag von Pfarrer Karl Holthaus gesegnet. Die jetzige Kreuzreparatur war eine Gemeinschaftsarbeit von Alfred Flügemann, Georg Pries, Josef Kamer, Werner Dröppelmann und Franz Albersmann aus der Handwerkergruppe des Borg­horster Heimatvereins. Als nächstes Projekt soll das Kreuz an der Bahnüberführung Dumter Straße gründlich überholt werden.


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