Britische Corona-Mutation

Foto: privat

Steinfurt

Der Anteil labortechnische Hinweise auf britische B.1.1.7 Mutation des Coronavirus im Kreis Steinfurt betrage inzwischen fast 100 Prozent. Landkreise haben die Quarantäne-Zeit für Covid-Infizierte und ihre Kontakte bereits auf 3 Wochen ausgeweitet.

Für Bürgerinnen und Bürger, die in Quarantäne (also nicht nachweislich infiziert) oder Isolierung (nachweislich infiziert) sind, gelten veränderte Bestimmungen, da das Robert-Koch-Institut (RKI) die Empfehlungen angepasst hat. Grund hierfür ist, dass die britische Mutation des Coronavirus mittlerweile für nahezu alle Infektionen ursächlich und diese unter anderem länger ansteckend ist.

So gilt jetzt für alle Menschen, die aufgrund eines sogenannten engen Kontaktes mit einer nachweislich infizierten Person in Quarantäne sind, dass sie an Tag 1 nach Ermittlung und an Tag 6 nach dem Kontakt auf das Coronavirus getestet werden. Zudem ist ein Test an Tag 13 vorgesehen. Nur wenn dieser negativ ist, endet die Quarantäne mit Ablauf von Tag 14. Für Bürgerinnen und Bürger, die die Abschlusstestung ablehnen, dauert die Quarantäne aus Infektionsschutzgründen 21 Tage.

Die erste Mutation wurde in Großbritannien entdeckt und wird VOC 2020/12/01 oder B.1.1.7 genannt. Die britische Regierung teilte zunächst mit, die Mutation sei bis zu 70 Prozent ansteckender als die bislang vorherrschende Variante, weil Patienten einfach mehr Viren produzieren, um sie leichter weitergeben zu können. Bis zu zwanzigmal mehr Viren können bei Personen nachgewiesen werden, die mit der Variante vom britischen Typ B.1.1.7 infiziert sind als des ursprünglichen Wuhan-Coronavirus.

Die Corona-Variante B.1.1.7 breitet sich aus

Von der ansteckenderen britischen Corona-Variante B.1.1.7 sind zunehmend jüngere Menschen betroffen. Für die Gruppe der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren verzeichnet das RKI „den stärksten Anstieg“. Jedoch zeigen laut RKI erste Studien darauf hin, dass die Mutanten für alle Altersgruppen ansteckender sind.

Wir stecken jetzt im Krankheitsfall deutlich mehr Leute an, als noch vor ein paar Wochen. Ist jemand in einer Familie krank, hat er bis vor kurzem meist eine weitere Person zu Hause angesteckt (R-Wert 1). Jetzt sind es zwei. Denn die Mutationen sind definitiv ansteckender und verbreiten sich rasanter, auch wenn wir uns genauso achtsam verhalten wie vorher. 

In Deutschland breitet sich insbesondere die zunächst in Großbritannien nachgewiesene Corona-Variante B.1.1.7 stark aus, was das RKI als besorgniserregend einstuft.

Ihr Anteil lag am 27.3.2021 bei 72 Prozent, heißt es in einem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 27.3. Anfang März hatte das RKI noch von circa 50 Prozent B.1.1.7-Anteil gesprochen. In Februar waren es erst 22 Prozent, und in der letzten Januarwoche nur 5,6 Prozent.

Belege dafür, dass sie häufiger zu schweren oder tödlichen Krankheitsverläufen führt, gibt es bisher nicht. Die bislang zugelassenen Corona-Impfstoffe sind auch gegen B.1.1.7 wirksam.

WEITERLESEN: 

Brasilianische Corona-Mutation 501Y.V3

Französische Corona-Mutation

Corona-Mutation aus Südafrika B.1.351

Corona-Mutation aus New York B.1.526

Britische Mutation - der erste Fall

2.2.2021 Bei den drei Verdachtsfällen auf eine Mutation des Corona-Virus liegen nun die Ergebnisse der Sequenzierung vor. Bei einer Person wurde die britische Variante mittels Sequenzierung bestätigt, bei einer weiteren Person konnte die Sequenzierung aufgrund der geringeren Viruslast im Test nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Beide Patienten haben sich inzwischen von ihrer Krankheit soweit erholt, dass sie in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt in die häusliche Isolierung entlassen werden konnten. Bei der dritten Person konnte der Nachweis auf die britische Mutation über die Sequenzierung nicht durchgeführt werden, weil die Viruslast im Test viel zu gering war. Diese schwer vorerkrankte Person ist inzwischen verstorben. Bei der Reihentestung von Patienten und Mitarbeitenden am Freitag ergaben sich weitere SARS-CoV-2-Nachweise: insgesamt sieben Mitarbeitende und vier Patienten zeigten in der PCR-Analyse ein positives Ergebnis. Derzeit wird noch überprüft, ob diese Personen alle in Zusammenhang mit den beiden Stationen stehen, in denen sich eine Häufung von Fällen ergeben hatte. In keinem der Fälle gab es im Vorscreening einen Hinweis auf eine Mutation.

Die Interdisziplinäre Notaufnahme am MHS ist weiterhin für alle Notfallpatienten da, die das Krankenhaus selbstständig erreichen.

 


        LESEN SIE AUCH:

________________________________________________________________________

Corona-Infektionen im Regierungsbezirk Münster

Coronavirus-Fälle im Kreis Steinfurt

Corona-Fälle in Emsdetten

Corona-Fälle in Rheine

Corona-Fälle in Greven

 

 


Anzeige