Sexualisierte Gewalt

Auf dem Bild: (v.l.) Heinz van Goer (kaufm. Vorstand Diakonisches Werk), Monika Hölscher, Annette Braune, Superintendent Joachim Anicker Archivfoto

Steinfurt

Steinfurt / Coesfeld / Borken. Ein neues Kirchengesetz der Evangelischen Kirche von Westfalen zum Schutz gegen sexualisierte Gewalt in Kraft sieht vor, dass alle Kirchengemeinden ein geeignetes Schutzkonzept entwickeln müssen. Zudem müssen alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Kirchenkreis eine Basisschulung Prävention gegen sexualisierte Gewalt absolviert haben.

Für die Umsetzung dieser beiden Bausteine sorgen im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken Monika Hölscher und Annette Braune, die von der Landeskirche für diese Aufgabe geschult wurden und nun als „Multiplikatorinnen“ die Kirchengemeinden unterstützen. Die beiden Sozialpädagoginnen sind beim Diakonischen Werk beschäftigt, Hölscher in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung am Standort Burgsteinfurt, Braune in der psychologischen Familienberatungsstelle in Gronau.

Zu zehn von 20 Kirchengemeinden im Kirchenkreis haben die beiden bereits Kontakt aufgenommen – coronabedingt oftmals auf digitalem Wege. „Wir haben bei den Gesprächen festgestellt, dass wir in unserem Kirchenkreis gut aufgestellt sind mit einem funktionierenden Netzwerk, einer klaren Linie und Zielführung und einem starken Engagement von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden“, so Hölscher. Das sei eine gute Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit. „Ein individuell für den eigenen Bereich erarbeitetes Schutzkonzept bietet Sicherheit für die Gemeinden und entlastet sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche“, ist Braune überzeugt.

Die Schulungen zum Schutzkonzept finden in diesem und im kommenden Jahr statt. Inhaltlich beschäftigen sich die Bausteine mit Themen wie Risikoanalyse, Personalverantwortung und Verhaltenskodex, Leitbild und Präventions- / Sexualpädagogisches Konzept, Beschwerdesystem und Notfallplan.

Auch Basisschulungen zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt für alle Mitarbeitenden im Bereich der Evangelischen Kirche sind für 2021 und 2022 terminiert. Viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende haben die Schulung in den letzten Jahren bereits absolviert. „Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken hat bereits 2016 ein Präventionskonzept zum Umgang mit dem Verdacht auf Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung oder des sexuellen Missbrauchs beschlossen und die Teilnahme an einer Fortbildung für alle, die im Kirchenkreis in Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, zur Pflicht gemacht“, erläutert Superintendent Joachim Anicker.

2016 wurden auch zwei Ansprechpersonen für diesen Arbeitsbereich benannt, Pfarrerin Alexandra Hippchen und Pfarrer Ingo Stein, die nun die Arbeit der Multiplikatorinnen begleiten.


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