Mord und Totschlag in der Burgmannstadt

Foto: Verlag

Steinfurt

Horstmar. Gerade noch friedliches Landleben, jetzt eine Leiche und Mordermittlungen – mit „Die Kommissarin und der Metzger – Auf Messers Schneide“ präsentiert Bent Ohle seinen neuen, genauso amüsanten wie spannenden Landkrimi. Das Buch erscheint am 8. September.

 

 

Und darum geht‘s: Tanja Terholte, hauptberuflich als Kriminalhauptkommissarin

in Münster tätig, arbeitet nebenbei als Landwirtin und züchtet Wagyu-Rinder. In beiden Berufen hat sie schon einiges gesehen. Doch ihr neuer Fall schockiert auch sie: In ihrer sonst so beschaulichen Heimatstadt Horstmar findet ein Bauer in seinem Stall eine zerstückelte Leiche, die den Schweinen zum Fraß vorgeworfen wurde. Und dann ist auch noch der städtische Tierarzt spurlos verschwunden. Der strunzdoofe Gerichtsmediziner Dr. Schulze-Brenningkemper ist aber zu nichts zu gebrauchen, und Tanja weiß, dass ihr bei den Ermittlungen nur einer helfen kann: ihr Bruder Rudi.

Er ist Metzger und kennt sich auch mit Anatomie und Schnitttechniken aus. Die gewiefte Kommissarin macht sich auf die Suche nach dem Mörder und entlarvt dabei die trügerische Idylle. Dabei lernt sie auch die Bewohner der Burgmannstadt näher kennen und umgekehrt: Dass Tanja tatsächlich Kriminalhauptkommissarin ist, wissen die Horstmarer gar nicht. Die Story nimmt im Zuge der Ermittlungen richtig Fahrt auf: Der Leser taucht ein in ein Wirrwarr aus Halbwahrheiten und möchte gerne persönlich mit von der Partie sein. Besonders bezaubernd sind die der trockene Humor von Tanja und Rudi; umwerfend ist Mutter Elisabeth, die mit ihrer spitz-sarkastischen Zunge, gepaart mit Lebenserfahrung und Starrsinn, richtig Lust aufs Altenteil macht.

„Die Kommissarin & der Metzger – Auf Messers Schneide“ sorgt mit ländlicher Atmosphäre und herrlich schrulligen Figuren, zum Beispiel der sprechenden Dorfzeitung Frau Schmedding, für kurzweilige Lesestunden. Neben dem spannenden Kriminalfall spielt auch die Landwirtschaft eine wichtige Rolle – die perfekte Lektüre für Landkrimi-Fans und all diejenigen, die eine gehörige Prise westfälischen und schwarzen Humor verstehen und lieben. 

Der Krimi von Bent Ohle, „Die Kommissarin und der Metzger – Auf Messers Schneide“, ist ein müns­terLANDkrimi, erscheint beim LV.Buch im Landwirtschaftsverlag, hat 240 Seiten als Klappenbroschur und kostet 14 Euro.
ISBN 978-3-7843-5614-3

Drei Fragen an ....

Bent Ohle, geboren 1973 in Wolfenbüttel und aufgewachsen in Braunschweig, studierte Film- und Fernsehdramaturgie an der Hochschule „Konrad Wolff“ in Potsdam-Babelsberg. 2008 erhielt er den Jugendliteraturpreis der deutschen Landwirtschaft für den Jugendroman „Der Feuerbock“. 2011 wurde Bent Ohle mit dem GongKrimipreis ausgezeichnet. Jetzt ein Krimi, der in Horstmar spielt. Wir sprachen mit dem Autor:

Wie sind sie auf Horstmar als Schauplatz für Ihren Krimi gekommen?

Bent Ohle: Im Frühjahr 2019 kamen Guido Höner, der Chefredakteur des Magazins top agrar, und Melanie Suttarp aus dem Landleben-Ressort von top agrar auf mich zu und fragten mich, ob ich mir eine Zusammenarbeit mit ihnen vorstellen könnte. Die Idee war, einen Krimi zu entwickeln, der nicht nur auf dem Land spielen sollte, sondern in dem auch Figuren, die auf dem Land zu Hause sind und in der Landwirtschaft arbeiten, als Ermittler auftreten. Guido Höner und Melanie Suttarp hatten bereits zu dem Brainstorming eine Ideenskizze mitgebracht, die das Geschwisterpaar von Kommissarin und Metzger als Hauptfiguren einführte. Ich war begeistert von der Idee und auch überzeugt, dass man daraus einen Krimi entwickeln könnte, der mit einer guten Story und dem nötigen Maß an münsterländischem Humor den Leser fesseln kann.
Guido Höner schlug den Ort Horstmar als Setting vor und lud uns an zwei Tagen auf Recherche ins Münsterland ein, um vor Ort besondere und typische Orte, Gebäude, Dörfer und Geschichten kennenzulernen.

Also wird es eine Fortsetzung geben?

Bent Ohle: Ich hatte schon während des Schreibens sehr viel Spaß an der Story – was man dem fertigen Skript hoffentlich anmerkt. Insgesamt ist das Buch ein schönes Beispiel für eine gelungene Teamarbeit und alle Beteiligten freuen sich auf ein Wiedersehen mit den Figuren im zweiten Teil.

Ihr Krimi „„Inselblut“ wurde 2015 für das ZDF unter dem Titel „Tod auf der Insel“ verfilmt. Dürfen die Münsterländer auf eine Verfilmung der neuen Reihe mit Drehorten in Horstmar rechnen?

Bent Ohle: Wenn es nach meinen Wünschen ginge, wäre eine Verfilmung des Stoffes natürlich die Kirsche auf der Sahnetorte dieses Projekts. Gerade auch mit dem Hintergrund meiner Ausbildung als Drehbuchautor spielt diese Vorstellung im Kopf immer mit. Zudem finde ich die Geschichte um das ungewöhnliche Geschwisterpaar aus dem Münsterland gerade wegen seines besonderen regionalen Charakters und dem sehr humorvollen Blick darauf gut verfilmbar. Aber da bei solchen Unternehmungen viele kleine und große Rädchen ineinandergreifen müssen, kann ich nur sagen, dass wir abwarten und darauf hoffen müssen. Aber ich bin bestimmt derjenige, der vor Freude am höchsten springt, wenn ein Filmprojekt zustandekäme.

Bent Ohle. Foto: LV.Buch

Von Simone Friedrichs

 


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