Echte Bäume sind nachhaltig

Weihnachtsbaumkönigin Laura Stegemann, Hendrik Sauer und Eberhard Hennecke werben für den natürlichen Weihnachtsbaum. Foto: Gartenbau NRW

Steinfurt

NRW/Steinfurt (vnwb/sf). Zur Weihnachtsbaum-Saisoneröffnung blicken die Weihnachtsbaumerzeuger auf ein gutes Jahr zurück. Dank ausreichender Regenmengen und frostfreiem Frühjahr gibt es in diesem Jahr gute Qualitäten in allen Größen – und das zu stabilen Preisen.

In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume jährlich verkauft. Vermeidung von Plastik ist auch in der Advents- und Weihnachtszeit bei vielen Menschen immer mehr im Fokus. Das beginnt bei der Tür- und Tischdekoration, wo vermehrt Holzmaterialien in Kombination mit unterschiedlichen Pflanzen und Moosen verwendet werden. Und setzt sich mit echten Weihnachtsbäumen fort. Tannengrün sieht immerhin nicht nur schön aus, sondern erfüllt Räume mit einem wunderbaren Duft. „Die Bäume wachsen meist sieben bis zehn Jahre und speichern dabei reichlich CO2. Werden sie zum Beispiel im Ofen verbrannt, um Strom und Wärme zu produzieren, entsteht nur so viel CO2 wie sie vorher gespeichert haben“, weiß Laura Stegemann aus Steinfurt, seit 2019 Weihnachtsbaumkönigin. „Niemand braucht Bedenken haben, dass die Bäume gespritzt werden“, erklärt Laura. „In den Schonungen wird nur Pflanzenschutz auf dem Boden ausgebracht, wenn es unbedingt nötig ist. Außerdem bieten die Schonungen vielen Tieren Rückzugsorte und Lebensraum, die Bäume dort wachsen ja wie in einem Wald. Und für jeden entnommenen Baum wird ein neuer nachgepflanzt.“

Regionalität ist ein weiterer Garant für Nachhaltigkeit. Inzwischen werden 25 Prozent der Bäume direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben gekauft. Immer mehr Kunden kaufen direkt ab Hof. Auch Laura Stegemann freut sich über die zunehmende Wertschätzung für regional erzeugte Weihnachtsbäume. Es besteht außerdem die Möglichkeit, sich seinen Wunschbaum auf dem Feld auszusuchen und ihn kurz vor Weihnachten abzuholen. „Das nutzen inzwischen immer mehr Familien, die daraus einen Tagesausflug machen“, erzählt Laura. So weiß man, wo der Weihnachtsbaum herkommt. Viele Höfe bieten zusätzlich Heißgetränke und einen Imbiss mit Glühwein, Plätzchen und Deko an.

Nach dem Weihnachtsfest können Zweige als Frostschutz für Balkon- und Gartenpflanzen verwendet werden. Wer den ganzen Naturbaum verwenden will, stellt ihn nach dem Fest einfach ins Freie und nutzt ihn als natürliches Futterhäuschen. Die vielen Zweige des Baumes bieten nicht nur reichlich Platz für Ringe und Knödel, die von den Singvögeln gerne angenommen werden – an sehr kalten Tagen können sie den Tieren auch Schutz vor der Witterung geben. Vielerorts holen Jugendorganisationen die Bäume im Januar ab, für Osterfeuer oder Häkselgut, und unterstützen mit den dabei gesammelten Spenden karitative Einrichtungen. Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BWS) und des Verbandes natürlicher Weihnachtsbaum (VNWB) muss niemand darum bangen, rechtzeitig einen Naturbaum zu erhalten. Höfe und Handel bereiten sich auch in diesem Jahr darauf vor, dass immer mehr Menschen den Baum bereits zur Adventszeit kaufen. Die Erfahrung im letzten Jahr habe zudem gezeigt, dass ein gut organisierter Verkauf samt Hygienevorschriften problemlos möglich ist.


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