Mehr als 30 Nistkästen warten auf Abnehmer

Mehr als 30 Nistkästen hängen unter dem Carport von Alfred Göcke und warten auf Abnehmer.

Steinfurt

Von Matthias Lehmkuhl Borghorst. Mehr als 30 bunte Nistkästen hängen unter einem Carport. Die hölzernen Vogelbrutstätten hat Alfred Göcke gebastelt und über seinem Auto platziert. Der Hobbytischler würde gerne weitere Nistkästen in seiner Werkstatt im Keller des Zweifamilienhauses

an der Kopernikusstraße 6 anfertigen, „aber ich habe keinen Platz mehr, die Häuschen zu lagern“, hofft der 85-Jährige darauf, dass die schon fertiggestellten Nistkästen so schnell wie möglich für einen guten Zweck verkauft werden.

Zwischen fünf und 25 Euro je nach Größe – also weniger als der Selbstkostenpreis - kosten die farbigen Vogelbrutstätten. „Eigentlich viel zu billig“, meint der Rentner. Das Geld geht wieder an das Hospiz „Haus Hannah“ in Emsdetten. Deswegen kann man gern auch mehr für einen Nistkasten bezahlen. Göcke hofft, dass bald weitaus mehr als die noch nicht übergebenen 250 Euro aus seiner Verkaufsaktion zur Weihnachtszeit zusammenkommen.

Bis dato hat der Großvater von erwachsenen Zwillingen 1800 Euro an das Hospiz übergeben können. „Meine Enkel sind zwar handwerklich begabt, haben sich aber beruflich der Chemie verschrieben“, deutet der stolze Opa an, dass seine Hobbytischlerei im Keller nicht von der dritten Generation weitergeführt werden wird. Bevor Göcke das Haus Hannah bedachte, hat er den Erlös aus seinen selbstgebastelten Nistkästen und Weihnachtsaccessoires in Höhe von rund 1000 Euro regelmäßig an den Förderverein „Kein Kind in Steinfurt ohne warme Mahlzeit“ gespendet. Als das „Starke-Familien-Gesetz“ der Bundesregierung im Sommer 2019 in Kraft gesetzt wurde, war eine Fortführung des Fördervereins nicht mehr notwendig und die Institution wurde aufgelöst. „Danach habe ich Hospizleiter Michael Kreft kennengelernt und habe mich entschlossen, nach einer Besichtigung des Haus Hannah dieses zu unterstützen“, schildert Alfred Göcke.

Von vielen Besitzerinnen und Besitzern hat der Hobbytischler bereits erfahren, dass in den bunten Nistkästen Sperlinge und vor allem Meisen für Nachwuchs sorgen. Letztgenannte Singvögel sind besonders nützlich, wenn es um den gefährlichen Eichenprozessionsspinner geht. Denn vor allem Kohl- und Blaumeisen ernähren sich beinahe ausschließlich von den Raupen des Eichenprozessionsspinners und füttern auch damit ihre Jungen. Das macht die Raupen schon nach wenigen Tagen unschädlich.

Die Nistkästen können von Interessierten tagsüber – am liebsten samstagvormittags bis 12 Uhr - an der Kopernikusstraße 6 erworben werden. Alfred Göcke gibt abschließend noch einen Tipp: „Einfach die unterste der beiden Haustürklingeln drücken. Entweder meine Frau Hanni oder ich machen dann auf!“


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