Stadt macht satt – kreative Resteküche

Das Projekt „Stadt macht satt – Kreative Resteküche“ für Jugendliche zeigt, wie man aus Essensresten schmackhafte Mahlzeiten kreiert und nebenbei ganz kreativ mit Kompaktwissen rund um das Thema informiert wird. Foto: privat

Steinfurt

Steinfurt. Hier ein paar Kartoffeln und etwas Fleisch vom Mittagessen, da ein paar Möhren noch vom Wochenmarkt übrig im Kühlschrank: In fast jedem Haushalt bleibt nach dem Kochen etwas übrig. 

Dabei geht es in diesem Projekt nicht nur um das Thema Kochen. Wie lagere ich richtig, wie konserviert man, Infos zum MDH (Mindeshaltbarkeit), was sind Fairteiler und was heißt überhaupt Foodsharing und wer steckt dahinter.Im vergangenen Jahr wurde die Förderung für Klimaschutzprojekte vom Kreis Steinfurt – Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgeschrieben. So hat der Verein die Schnibbelbohne – Verein für Ernährungsbildung, Kochen und Klima den Zuschlag für das Projekt bekommen.

„In Deutschland werden jedes Jahr 82 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf in den Müll geworfen, dabei wäre der Großteil davon noch genießbar. Wir alle können dazu beitragen, weniger Lebensmitteln zu verschwenden. Denn Lebensmittel sind wertvoll“, so die einleitenden Sätze von der Köchin Elke Schmitz im Projekt. Danach übernimmt ein Jugendlicher von der Institution Foodsharing und gibt Infos wie Foodsharing funktioniert.

Mit Kindern, Jugendlichen, Ernährungsexperten, Köchinnen, Foodsharing-Experten wurde das Projekt „Kreative Resteküche“ gemeinsam auf den Weg gebracht. Wer sollte daran teilnehmen und welche Themen kommen auf den Tisch. Dazu bedurfte es schon einige Vorarbeit. Anders wie bei Erwachsenen, lagen hier die Schwerpunkte doch ein wenig anders, so Schmitz. Das Thema Kochen war natürlich der Renner, aber es gab grade bei den Jugendliche heiße Diskussion: Warum konnte die Klimaziele grade bei der Lebensmittelverschwendung nicht eingehalten werden? Wie werden der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und das nachhaltiges Ernährungssystem einsetzt. Kann das Ziel, gegen Verschwendung von Lebensmitteln überhaupt umgesetzt werden? Welches Ziel und Mission verfolgt die Foodsharing-Vereinigung. Kann man sich diesen anschließen und wie wird es im Alltag umgesetzt. Fragen über Fragen.

Das Modellprojekt war der Versuch für eine neue Veranstaltungsreihe mit Jugendlichen, die sich damit auch beschäftigt, was Jugendliche interessiert und auf welche Weise sie an aktuellen Entwicklungen gleichberechtigt teilhaben können. Junge Menschen in die Prozesse der Regionalentwicklung einzubinden, ist oft schwer. Gleichzeitig zeigt sich, dass es wichtig ist, diese Zielgruppe zu beteiligen. Junge Menschen bleiben oder kommen wieder, wenn sie sich mit ihrer Heimat verbunden fühlen, wenn sie für Themen brennen und es diese von Menschen angeleitet werden, die für das Thema genauso brennen.

Entwickelt wurden so Ideen wie „Wildes Steinfurt “, „ Wild gekocht“, „Wilde Kräuter“ oder „24h Unverpackt“. Wichtigste Erkenntnis dabei waren: Die Jugendlichen wollen keinen Input, sie möchten selbst handeln. „Für die Konzeption der Angebote überlegen wir im Team ganz genau, was so attraktiv ist, dass die Jugendlichen freiwillig zu uns als außerschulischer Bildungsträger kommen.“

Elke Schmitz hat immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich junge Leute extrem mit dem Thema Ernährung und Kochen beschäftigten. „Die freuen sich, hinter die Kulissen zu schauen.“ Das Einkaufsverhalten werde reflektiert und die neuen Produkte dann auch in die Familien getragen. Genauso soll es sein. Ihr Erfolgsrezept um die Bildungsarbeit des Vereins bekannter zu machen, ist die enge Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Bildungsträgern. Immer passend zum Konzept. Das schafft Synergieeffekte und hat sich bislang bewährt.

Workshops, Kurse und Projekte folgen ab dem zweiten Halbjahr. Infos gibt es dann über die neue Homepage der Schnibbelbohne www.schnibbelbohne.de


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