Obst vor dem Verfall retten

Bürgermeister Manfred Kluthe, Gemeinde-Auszubildende Nora Nacke und Nadine Efker (v.l.) werben für die Ernteaktion, die in Laer, Holthausen und den Bauerschaften angeboten wird. Foto: Gemeinde Laer

Steinfurt

Laer/Horstmar. Unter dem Motto „Laer pflückt“ lädt die Gemeinde Laer ihre Bürgerinnen und Bürger in Laer, Holthausen sowie in den Bauerschaften dazu ein, ungenutzte Obstbestände zum Ernten für Jedermann freizugeben.

Wer Obstbäume oder Sträucher besitzt, diese aber nicht erntet, kann sie mit einem gelben Band kennzeichnen und seine Früchte mit anderen teilen. „Durch die Eintragung per Gemeinde-App in eine digitale Karte, weiß jeder Mitbürger, wo sich die Obstbäume befinden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeindeverwaltung.

Die Idee ist nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung die Aktion „Gelbes Band“ ins Leben gerufen, die aufgrund der Corona-Beschränkungen jedoch nicht zum Tragen kam. Der jetzige Impuls kam über den Bürgerfunk der Gemeinde-App von Nadine Efker, der das Thema sehr am Herzen liegt. „Immer mehr Lebensmittel landen in der Tonne, so auch das Obst aus unseren Gärten. Oftmals schafft es ein Apfel oder eine Kirsche nicht mal in unserer Küche, weil niemand sie erntet. Das können wir ändern,“ ruft die Initiatorin in der Gemeinde-App ihre Mitbürger auf und „erntet“ für diesen Aufruf viele „Likes“ der App.

Gemeinsam wurde mit der Gemeindeverwaltung ein Konzept entwickelt, die Aktion nachhaltig im Ewaldi­dorf zu verankern. Auch die neue Auszubildende der Gemeinde, Nora Nacke half tatkräftig mit und befand die Aktion auch für die jüngere Generation für sehr nachhaltig.

Das Ziel von der Aktion Laer pflückt ist es, möglichst viel Obst von den Obstbäumen in unserer Gemeinde vor dem Verfall zu retten. Ein weiteres Ziel ist es, die geretteten Lebensmittel an Bürger zu spenden, die sich das Obst aus dem Supermarkt nicht leisten können. „Dies wäre auch ein guter Baustein auf dem Weg zur Fairtrade-Zertifizierung und ein Beitrag zu den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung“, meint Bürgermeister Manfred Kluthe.
Die gelben Bänder liegen in den Geschäften und im Rathaus und in Holthausen in der Gaststätte Daßmann aus. Nachdem man sein Band an einen Obstbaum gebunden hat, kann man den Standort per QR-Code oder per App auf einer digitalen Karte eintragen. Schon seit einigen Tagen tauchen immer mehr gelbe Schleifen auf der Karte auf, was Nadine Efker und Bürgermeister Manfred Kluthe sehr freuen. „Wir laden alle dazu ein, nicht nur Ihre Obstbäume zum Pflücken frei zu geben, sondern auch Gemeinschaften zu bilden, das Obst in den benachbarten Keltereien und Höfen zu entsaften oder zu Mus oder Marmelade einzukochen.“

Die Gemeinde weist ausdrücklich darauf hin, dass das Pflücken auf eigene Gefahr erfolgt. Es wird empfohlen, keine Leitern und andere Kletterhilfen zu verwenden, sondern die bekannten Obstbaumpflücker zu verwenden und beim Erntevorgang keine Pflanzen oder fremdes Eigentum zu beschädigen.

Die digitale Karte kann über laer-app.de/map direkt aufgerufen werden.

Obst pflücken

Auch im Horstmarer Stadtgebiet befinden sich zahlreiche Apfel- und Birnenbäume, die nun bereit sind, geerntet zu werden. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung hervor, in der diese beispielsweise auf die städtischen Obstbäume auf der Wallwiese hinweist, die gerade reife Früchte tragen. Diese eignen sich besonders zum Backen, aber auch zum Sofortverzehr, so die Stadtverwaltung.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, die Äpfel und Birnen zu pflücken. In einer Stadtkarte, die sich auf der Homepage der Stadt Horstmar befindet, die unter www.Horstmar.de abrufbar ist, sind die Straßenzüge mit angepflanzten Obstbäumen durch blaue Markierungen zu erkennen.


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