Der katholische Friedhof in Burgsteinfurt: Ein besonderer Ort

Die Mitglieder des Friedhofsausschusses (v.l. Pfarrer Bogdan Catana, Christiane Raue-Bartsch, Uta Riedl, Marie-Luise Klöpper, Christa Haverkock und Alfred Storck). Foto: privat

Steinfurt

Burgsteinfurt. Seine Lage macht ihn so besonders, den Friedhof zwischen der katholischen Kirche St.-Nepomuk in Burgsteinfurt und dem Einkaufszentrum. Direkt im Stadtzentrum gelegen ist er als Durchgangsort beim Einkaufen und beim Gang zum Gottesdienst ein Ort vielfältiger Begegnung.

Zu allererst ist er jedoch seit vielen Jahren ein Platz für die Bestattung der verstorbenen Gemeindemitglieder, die aufgrund der besonderen Lage weiter einen Platz mitten im Leben haben.

Die Kirchengemeinde St. Nikomedes hat als Träger des Friedhofes die Friedhofsverwaltung zu Beginn des Jahres 2021 an die Zentralrendantur im Dekanat Steinfurt übergeben. Als Dienstleister der katholischen Pfarrgemeinden im Dekanat übernimmt sie grundlegende Verwaltungsaufgaben für die Kirchengemeinden. Damit ist Marie-Luise Klöpper Ansprechpartnerin für alle Anliegen rund um den Friedhof. „Die Aufgaben sind vielfältig und gehen auch über die reine Verwaltung hinaus. So habe ich im letzten Jahr viele Menschen gesprochen, die sich über den Zustand des Friedhofs beschwerten“, berichtet sie.

„Die Pflegesituation des Friedhofs ist auch ein ständiges Thema bei uns im Friedhofsausschuss“, bestätigen Uta Riedl, Christiane Raue-Bartsch, Christa Haverkock, Alfred Storck und Pfarrer Bogdan Catana. Sie befassen sich gemeinsam mit Klöpper im Auftrag des Kirchenvorstands mit den allgemeinen Angelegenheiten, der Ordnung und der Gestaltung des Friedhofs. Der sehr feuchte Sommer 2021 hat genauso wie der sehr trockene und heiße Sommer 2022 das Unkraut sprießen lassen, besonders der Ackerschachtelhalm hat sich massiv ausgebreitet. Das war eine Herausforderung für alle, die für die Pflege des Friedhofs Verantwortung tragen. „Alles, was in unserem Zuständigkeitsbereich lag, wurde getan“, schildert Uta Riedl. So habe die Kirchengemeinde über die Sommermonate zusätzliches Personal zur Pflege der Wege und der freien Grabflächen eingestellt. Das habe auch geholfen. „Auch die Angehörigen sind mit hohem Einsatz ihrer Verpflichtung zur Pflege der Gräber ihrer Angehörigen nachgekommen“, erklärt Alfred Storck. Aufwändig und kompliziert wird es jedoch, wenn Angehörige ihrer Verpflichtung zur Grabpflege nicht nachkommen. Die Friedhofsverwaltung nimmt dann Kontakt auf zu den Angehörigen, um sie auf die Notwendigkeit der Pflege hinzuweisen. Denn die Verpflichtung zur Grabpflege verbleibt für die gesamte Ruhezeit bei den Angehörigen. „Wenn die Angehörigen beispielsweise verzogen sind oder die Grabpflege aus Altersgründen nicht mehr selbst vornehmen können, empfehlen wir auf die Pflegeangebote der Gärtner zurück zu greifen“, regt Christiane Raue-Bartsch an. Wenn Angehörige nicht mehr erreichbar sind oder trotz der Aufforderung die Pflege nicht durchführen, beginnt ein zeitintensives Verfahren. Erst am Ende dieses Verfahrens ist es der Friedhofsverwaltung möglich, selbst die Pflege zu veranlassen. „Insgesamt kann man sich bei einem Gang über den Friedhof aber an überwiegend liebevoll gepflegten und individuell gestalteten Gräbern erfreuen, und dafür sind wir dankbar“, bekräftigt Uta Riedl noch einmal.

Dem zunehmenden Wünschen nach pflegefreien Grabstellen wollen die Mitglieder des Friedhofsauschusses gerne gerecht werden und planen daher gestalterische Veränderungen. „Wir haben uns in den letzten Monaten intensiv über neue Gestaltungsmöglichkeiten informiert und möchten diese zeitnah umsetzen“, erzählen Christa Haverkock und Pfarrer Bogdan Catana. „Dazu gehört auch, den Friedhof als Ort der Begegnung und des Glaubens weiter zu entwickeln.“ Erste Ideen dazu würden gerade entwickelt und dabei auch mit den anderen Gremien der Gemeinde abgestimmt.

Und so wird der katholische Friedhof auch weiterhin ein besonderer Ort sein - ein Ort der Trauer, der Erinnerung, der Besinnung, ein Ort der Hoffnung im Blick auf den christlichen Auferstehungsglauben, aber auch ein Ort der Ruhe und der täglichen Begegnung inmitten des Ortsteils Burgsteinfurt.


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