Trauer ist ein Gefühl, keine Krankheit!

Hospizleiter Michael Kreft freut sich über eine rege Spendenbeteiligung für das „haus hannah“ – „Wir in...“ unterstützt ihn auch in diesem Jahr dabei. Foto: Liesenkötter

Überregional

Kreis Steinfurt (DiLi). Auch in diesem Jahr unterstützt „Wir in...“ während der Adventszeit eine gemeinnützige Einrichtung. Das Hospiz „haus hannah“ in Emsdetten muss sich mit fünf Prozent, also 250.000 Euro jährlich, aus Spenden finanzieren und ist über jede kleine oder auch große Spende mehr als dankbar.

Das Sterben gehört zum Leben. Spürt ein Mensch, dass sein Weg ins Sterben führt, so hat er das Recht, gerade in dieser schwierigen Phase ein lebenswertes Dasein zu führen, das von liebenden und fürsorglichen Angehörigen und Mitmenschen begleitet wird.

2003 wurde das „haus hannah“ als erstes stationäres Hospiz im Kreis Steinfurt eröffnet. Träger ist die Stiftung St. Josef-Stift in Emsdetten. Eine Hospizeinrichtung ist allerdings verpflichtet, fünf Prozent der Hospizarbeit im Jahr über Spenden zu finanzieren. Für das „haus hannah“ sind dies jährlich 250.000 Euro. 

Grundprinzip des „hauses hannah“ liegt in der palliativen Pflege – das bedeutet Pflege, die ummantelt, behütet und Schutz gibt. Hier steht nicht mehr die medizinische Heilung im Vordergrund, sondern das Wohlbefinden des Menschen. Der Hospizgast gibt mit seinen Wünschen seinen Rhythmus und somit das Tun und Lassen seiner letzten Lebenstage vor. Das Emsdettener Hospiz ist derzeit noch das einzige seiner Art im Kreis.

Das „haus hannah“ bietet auf rund 900 Quadratmetern Fläche insgesamt zehn Gäs-ten geräumige Zimmer mit eigenem Badezimmer und teilweise Balkon, ein gemeinsames Wohnzimmer, eine Wohnküche, einen „Raum der Stille“ sowie eine große Dachterrasse und weitere Nebenräume. Hier kümmern sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter um jeden Gast individuell, denn gerade die letzten Wochen und Tage sollen so liebens- und lebenswert gestaltet und begleitet werden, wie es der Sterbende für sich wünscht.

Kompetenzzentrum Trauer

Trauer ist keine Krankheit, sondern ein normales Lebensgefühl, welches den ganzen Menschen erfasst und all seine Lebensbereiche berührt. Im Alltag jedoch fehlen oftmals Zeit und Raum für Trauer. „Das Leben geht weiter“, Funktionalität prägt die Gesellschaft.

Aber Trauer braucht einen Ort, an dem sie gelebt werden darf. Das Kompetenzzentrum Trauer heißt Betroffene mit all ihren Fragen und Gefühlen willkommen. Da Trauer viele Gesichter hat, gibt es zum einen das Angebot der Kinder- und Jugendtrauerbegleitung unter dem Namen „phönix“ und zum anderen das Begleitungsangebot „Leuchtturm“ für Erwachsene. In geschützter Atmosphäre werden eine Reihe individueller Möglichkeiten der Trauerbegleitung angeboten: Trauer um Sternenkinder, Kinder- und Jugendtrauer, Erwachsenentrauer (um die Eltern, um den Lebens-/Ehepartner, um Kinder), Trauer um Menschen nach Suizid, Traueranlässe in Schulen und Kindergärten und mehr.

Ganz neu: Das Kompetenzzentrum bietet ab sofort auch eine „Freie Sprechstunde“ (Telefonnummer 02572 / 95107-0) an. Interessenten können sich zu folgenden Zeiten an die zuständigen Mitarbeiterinnen wenden: Evy Billermann dienstags von 14 bis 15 Uhr, Birgit Wältring mittwochs von 18 bis 19 Uhr sowie Bernadette Brinkmann donnerstags von 9 bis 10 Uhr. Viele Vereine, Institutionen und Unternehmen sammeln und spenden jedes Jahr für das bislang einzige stationäre Hospiz im Kreis Steinfurt, welches auch stark darauf angewiesen ist. Das „Wir in“-Team möchte in diesem Jahr auch wieder mit unterstützen und mit diesem kreisweiten Aufruf möglichst viele Leser erreichen:

Spenden mit „Wir in...“

Auch Sie können das „haus hannah“ unterstützen, ganz einfach mit einer Geldspende auf eines der Spendenkonten: Hospiz „haus hannah“, VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup, IBAN DE65 4015 3768 0000 0151 74, BIC WELADED1EMS, oder VR-Bank Kreis Steinfurt eG, IBAN DE76 4036 1906 0025 9944 01, BIC GENODEM1IBB mit dem Kennwort „Wir in-Adventsaktion“.

Natürlich können Sie auch eine Spendenbescheinigung erhalten, dazu tragen Sie noch Ihren Namen und Adresse sowie Vermerk „Spendenquittung erwünscht“ bei der Überweisung ein. Bei Beträgen bis 200 Euro reicht der Überweisungsbeleg Ihres Geldinstituts als Spendenbescheinigung beim Finanzamt aus.

Das Foto zeigt die „Koordinationsgruppe haupt- und ehrenamtliche Trauerbegleitung“ v.l.: Birgit Wältring, Bernadette Brinkmann, Evy Billermann, Ina Kerkering und Michael Kreft. Foto: privat


Anzeige