Freizeitgestaltung ohne Maskenpflicht – Der letzte Ort, wo das noch möglich ist

In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lockdowns kann das Internet helfen. Foto: privat

Überregional

Viele Menschen leiden unter den Corona-Auflagen. Ob Maskenpflicht, Abstand halten, abgesagte Massenveranstaltungen oder verbotene Treffen mit Freunden, all diese Dinge bestimmen seit über einem Jahr unser Leben. Und das Corona-Virus wird uns wohl noch eine ganze Weile begleiten. Für eine ungezwungene Freizeitgestaltung gibt es nur einen Ort.

Dort herrscht keine Maskenpflicht, kein Abstandsgebot, keine Infektionsgefahr und doch können Sie mit vielen Gleichgesinnten ihrem Hobby nachgehen. Wo das ist? Lesen Sie weiter!

Sie ahnen es schon. Es kann nur das Internet sein. Traurig aber wahr. Das Corona-Virus entstand durch Fehlverhalten des Menschen. Egal, welche Theorie stimmt. Menschen misshandeln Tiere, Menschen holzen Regenwälder ab, Menschen verpesten die Umwelt, Menschen hantieren in Laboren mit gefährlichen Viren. Noch kann man ungestört im Netz surfen. Aber dafür braucht es da draußen eine intakte Welt. Denn auch Menschen haben das Internet erfunden und Menschen sind notwendig, um das Internet zu erhalten.

Letzte Alternative Internet – Wenn Freizeitgestaltung nur noch digital möglich ist

Sämtliche Corona-Maßnahmen im Kreis Steinfurt haben Freizeitgestaltung offline schwierig gemacht. Von den vielen Hobbys seien als Beispiel die Liebhaber von Tischspielen angeführt. Gerade rund um den Kreis Steinfurt hatte es diese Gruppe besonders schwer. Die nächste Spielbank liegt etwa 20 Kilometer entfernt in Bad Bentheim und war über Monate geschlossen. Wer gern Roulette oder Blackjack spielt, musste deshalb unweigerlich ins Internet. Doch dann wurde auch das Online Spiel dieser beliebten Casino Spiele verboten. Auf deutschen Glücksspielseiten sind lediglich noch Automatenspiele erlaubt.

Das bedeutete für deutsche Glücksspieler, dass sie erneut nach Alternativen suchen mussten. Webseiten, auf denen man Online Roulette um Echtgeld spielen kann, sind seit Oktober 2020 rar geworden. Aber noch gibt es sie. Auf den klassischen Vergleichsplattformen für Online Casinos ist die Liste der Casinos ohne Lizenz in Deutschland nicht mehr so lang wie vor dem 15. Oktober 2020. Aber es gibt noch genügend Alternativen für das Spielen von Roulette und Blackjack um Echtgeld, denn erst das macht das Hobby zum Nervenkitzel mit spannender Unterhaltung.

Freizeitsportler können nicht aufs Internet ausweichen

Wer als Hobby einer Mannschaftssportart nachgeht, war in den letzten Monaten noch schlimmer betroffen. Das wettbewerbsmäßige Spielen von Fußball, Handball oder Eishockey war Amateuren untersagt und blieb den Profis vorbehalten. Lediglich die eSport-Varianten konnten im Internet gespielt werden. Aber das ist eben eine komplett andere Sparte und kaum ein Hobby-Spieler lief zum eSport über und änderte mal eben schnell seine bevorzugte Freizeitbeschäftigung. Gott sei Dank kann im Rahmen der derzeitigen Lockerungen wieder live trainiert werden. Aber die Saison wurde in der Regel abgebrochen und es bleibt nur die Vorfreude auf die neue Spielzeit. Doch die Angst vor der vierten Welle steht im Raum und könnte Mannschaftssportarten im Amateuersport erneut hart treffen.

Einzelsportler hatten nicht ganz so große aber ähnliche Sorgen. Auch für sie war kein Ausweichen in das Internet möglich. Freizeitjogger, die in Laufgruppen organisiert sind, mussten aber alleine laufen. Hobbygolfer konnten ebenfalls einsame Runden auf dem Golfplatz abhalten, vorausgesetzt, ihr Platz zog sich nicht über zwei Bundesländer hinweg und in einem war das Spiel erlaubt und im anderen nicht.

Fitness-Studios hielten sich mit Videos im Internet über Wasser

Fitness-Studios waren ebenfalls über Monate geschlossen. Die Betreiber boten in ihrer Not Anleitungsvideos für Übungen im Internet an, damit ihre Kunden wenigstens zuhause ihrem Hobby nachgehen konnten. Aber wer das Trainieren auf Fitness-Fahrrädern, Steppern oder Rudergeräten bevorzugte, war angeschmiert, denn kaum jemand hat solche Geräte zuhause stehen.

Klassische Hobbys, die auch im Internet möglich sind

Kontaktbeschränkungen waren überall da ein Hobby-Killer, wo mehrere Personen aus verschiedenen Haushalten zusammenkommen müssen. Ob Spieleabend, Bowling, Bücherkreis oder Töpferzirkel, das Internet war hier nur bedingt als Alternative nutzbar. Während man sich zum Spieleabend noch auf entsprechenden Plattformen im Internet verabreden konnte, war das digitale Medium für körperliche Tätigkeiten kaum geeignet.

Auch Freunde und Verwandte, die möglicherweise in anderen Bundesländern wohnen, waren wenigstens noch über Videokonferenzen via Skype oder WhatsApp kontaktierbar. Physische Besuche waren schwierig. Als mögliche Alternative bot sich das Internet besonders für Hobbys an, die in irgendeiner Weise mit Spielen zu tun haben. Auch für Hobbys, die sowieso im Internet stattfinden wie Bloggen, Beiträge in sozialen Netzwerken wie Instagram oder TikTok zu posten oder eine spezielle Webseite für den Hausgebrauch zu betreiben, konnten auch während der Pandemie problemlos fortgesetzt werden. Ein Zweithobby dieser Art könnte vor Langeweile schützen, wenn draußen mal wieder nichts geht.

Was, wenn es das Internet nicht gäbe?

Aus dem bisher Gesagten ist klar, dass das Internet in Pandemiezeiten mit Lockdowns eine wichtige Stütze für viele Aktivitäten ist. Vor dreißig Jahren gab es diese Stütze noch nicht. Erst ab etwa 1993 wurde das Internet auch für private Verbraucher zugänglich. Jeder kann sich selbst ausmalen, wie die Welt ohne Internet in Pandemiezeiten aussehen würde. Sicher. Die Menschheit hat schon viele Pandemien auch ohne Internet überlebt. Aber die Digitalisierung ist heutzutage schon so weit fortgeschritten, dass der Wegfall des Internets heutzutage einer Katastrophe gleichkommen würde.

Das ist eine gefährliche Entwicklung. Die vielen Hasskommentare im Internet würden im sozialen Miteinander sicher nicht so drastisch ausufern. Von Angesicht zu Angesicht fällt Contenance leichter als im anonymen Internet. Das ist ein Grund mehr für jeden von uns, seine Aktivitäten im Internet zu überprüfen und die Zeitdauer vielleicht etwas zu beschränken. Vorausgesetzt natürlich, dass sämtliche Aktivitäten im realen Leben auch möglich sind. In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lockdowns kann das Internet helfen, solche Zeiten zu überbrücken. Aber es sollte nicht als kompletter Rückzugsort dienen. Wenn sich jeder ins Internet zurückzieht, bricht das soziale Miteinander zusammen wie ein Kartenhaus. Diesem Szenario ist der Rückzug aus dem Internet unbedingt vorzuziehen.


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