Reul on air auf RST - Bevölkerung muss Warnsysteme kennen

Der Test der Direktschaltung per Telefon aus der Kreisleitstelle ins RADIO RST-Programm hat den NRW-Innenminis­ter überzeugt. Herbert Reul hofft, dass alle Lokalradios und alle Kreise sich dieser Idee anschließen. Landrat Martin Sommer freute sich über den Besuch des Innenministers und den gelungenen Test. Foto: Kreis Steinfurt

Überregional

Kreis Steinfurt / Rheine. Der Vorführeffekt blieb glücklicherweise aus und somit ging NRW-Innenminister Herbert Reul um genau 10.37 Uhr mit einer Testdurchsage im Kreis Steinfurt „on air“ – eingewählt per Telefon von der Kreisleitstelle für Rettungsdienst und Feuerschutz in Rheine direkt ins laufende Programm von RADIO RST.



„Guten Tag, hier spricht Ihr Innenminister Herbert Reul“, wandte er sich eingangs zur Bevölkerung und wies während seiner Ansprache deutlich darauf hin, dass es keine Gefahrenlage, keine Not und auch „nix Böses“ zu verkünden gebe. Denn genau für diese Fälle ist diese „wahnsinnig tolle Möglichkeit“ vor rund 15 Jahren geschaffen worden.

Sein Fazit nach dem Test: „Ich finde, das ist eine großartige Geschichte und eine superkluge Idee, die Menschen unverzüglich übers Radio warnen und informieren zu können. Ich hoffe, dass alle Lokalradios und alle Kreise sich dieser Idee anschließen.“ Bisher sei die Direktaufschaltung ins Programm eines lokalen Radiosenders noch selten in Nordrhein-Westfalen.

Im Kreis Steinfurt sei man vor rund 15 Jahren auf diese Möglichkeit gekommen, erklärte Landrat Martin Sommer: „Die Idee, die Menschen auf direktem Weg zu warnen, ist nach dem Schneechaos im Jahr 2005 erwachsen. Damals konnten die Bürgerinnen und Bürger in der stromlosen Zeit über das Autoradio wichtige Informationen verfolgen.“

Apropos stromlos: Selbst wenn der Strom ausfallen sollte, kann jederzeit über die Frequenzen von RADIO RST gewarnt werden. Dafür sorgt ein Notstromaggregat. Wer den Sender nicht regelmäßig hört, wird dennoch auf die Warnung bei Gefahr aufmerksam – und zwar durch Sirenen, die ebenfalls auch bei Stromausfall noch funktionieren. Ein auf- und abschwellender Heulton ist das Signal für Gefahr und dafür, das Radio einzuschalten, um Informationen zu erhalten und Handlungsanweisungen verfolgen zu können. „Diese Reihenfolge beziehungsweise diese Verknüpfung muss allen Menschen im Kreis klar sein“, betonte Sommer. Reul unterstrich: „Denn es nützt das beste Warnsys­tem nichts, wenn die Menschen nicht wissen, was sie machen sollen. Schülerinnen und Schüler wissen heutzutage nicht mehr, was Sirenenalarme bedeuten. Deshalb sind wir dazu verpflichtet, über derartige Warnsysteme aufzuklären.“

Die Aufmerksamkeit will der Kreis durch die regelmäßig durchgeführten Testdurchsagen erreichen. Natürlich helfe aber auch der Besuch des Innenministers, sagte der Landrat: „Ich freue mich darüber, dass Minister Reul sich die Zeit genommen hat, um sich über die Funktionsweise unseres Systems zu informieren. Ich denke, dass wir damit bei vielen Menschen diese Art der Warnung wieder einmal ins Gedächtnis gerufen haben. Gleichzeitig bestätigt jeder erfolgreiche Test, dass die Technik funktioniert.“

Um möglichst viele Menschen im Kreis Steinfurt bei Gefahr zu erreichen, setzt der Kreis Steinfurt auf eine Kombination mehrerer Wege: auf die NINA-App, die Social Media-Kanäle und auch auf Einsatzfahrzeuge, die beim Zusammenbruch der Stromversorgung und Mobilnetze durch die Straßen fahren und informieren. Mehr Infos zum Warnsystem im Kreis gibt es unter www.kreis-steinfurt.de  (Stichwort Warnsystem).


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