Auch Sie können dabei helfen, Blutkrebs zu besiegen!

Georg Kimmer, Gustav Dresselhaus und Hedda Schlegel-Starmann (alle Lions Club) übergaben einen Scheck über 1.000 Euro an Friedel Snethkamp (ehrenamtlicher Mitarbeiter der DKMS), Hermann und Sebastian Schütte-Bruns 4.333 Euro (v.l.).Foto: Schulte Renger

Niedersachsen

Schapen (isr). Liebe Leser, wie geht es Ihnen? Den meisten von uns doch – Gott sei Dank – gut. Wir stehen auf, gehen zur Arbeit, genießen Ausflüge mit Freunden und Familie, lachen und denken dabei wohl nur selten an „das Ende“. Doch es gibt Menschen, denen es sehr viel schlechter geht.

Allein in Deutschland erhält laut DKMS (ehemals: Deutsche Knochenmarkspenderdatei) alle 15 Minuten ein Mensch die Diagnose „Blutkrebs“. Das Furchtbare: Jeder zehnte Blutkrebs­patient sucht vergeblich nach einem passenden Stammzellspender.

Die DKMS möchte diesen Patienten Hoffnung auf ein zweites Leben geben und versucht daher unermüdlich, gesunde Menschen zwischen 17 und 55 Jahren zu motivieren, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Stellt sich dann heraus, dass sie der „Genetische Zwilling“ eines Erkrankten sind, können sie ohne großes Risiko ein Menschenleben retten.

Für eine Stammzellspende müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen. Und das kommt gar nicht so selten vor, wie Sie vielleicht denken mögen: Im Jahr 2010 hatte sich zum Beispiel Sebas­tian Schütte-Bruns, Inhaber des Modehauses Schulte in Schapen, ein Registrierungsset nach Hause bestellt, mit einem Wattestäbchen einen Wangenabstrich gemacht und diesen dann per Post wieder an die DKMS zurückgeschickt. 2013 bekam er eine Nachricht: Er war tatsächlich als der „Genetische Zwilling“ eines Mädchens aus Frankreich identifiziert worden, das eine Stammzellspende dringend benötigte, um überleben zu können. Der Schapener zögerte nicht lange und spendete. Zwei weitere Jahre Lebenszeit konnten dem Mädchen dadurch geschenkt werden. „Als ich mich dann auf eine weitere Spende vorbereitete, verstarb es leider“, so Sebas­tian Schütte-Bruns.

Dennoch: Rund 80 Prozent der an Blutkrebs Erkrankten können mittlerweile geheilt werden. Doch die DKMS möchte die Krankheit komplett besiegen. Allerdings ist die Suche nach Spendern teuer: Jede Registrierung kos­tet 35 Euro. Als die DKMS 1991 gegründet wurde, erhielt sie noch eine Anschubfinanzierung von der Deutschen Krebshilfe und vom Bundesministerium für Gesundheit. Diese Hilfen liefen jedoch Ende 1994 aus. Deshalb ist die DKMS nun auf Spenden angewiesen.

„Auf Spenden von Privatleuten oder auch von so vorbildlichen Geschäftsleuten wie der Familie Schütte-Bruns“, betont der Lengericher Friedel Snethkamp, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der DKMS. Als er an einer Wand des Modehauses Schulte eine Urkunde entdeckte, die darauf hinwies, dass eine Mitarbeiterin des Unternehmens bereits zur Stammzellspenderin geworden war, sprach er die Inhaber des Modehauses an. „So kam die Zusammenarbeit zustande“, erzählt er. Diese gipfelte dann in gleich zwei Aktionen: Im Dezember kündigte das Modehaus Schulte an, für jedes „Like“, das die Facebookseite der Firma erhielt, 1 Euro für die DKMS zu spenden. 3.333 Euro kamen so zusammen; 1.000 Euro stiftete das Modehaus zusätzlich und konnte auch noch den Lions Club Lingener Land von einer Spende für den guten Zweck überzeugen, der weitere 1.000 Euro dazugab. Diese insgesamt 5.333 Euro wurden nun letzte Woche im Modehaus Schulte an Friedel Snethkamp übergeben – die Suche nach neuen Lebensrettern kann also weitergehen.

Doch damit nicht genug: Ende Dezember organisierte Snethkamp gemeinsam mit der Familie Schütte-Bruns eine DKMS-Registrierungs­aktion im Schapener Modehaus. 183 Menschen ließen sich im Rahmen dieser Aktion in die Liste der potentiellen Spender aufnehmen. Außerdem wurden von Privatpersonen an diesem Tag nochmals 1.109,10 Euro für die DKMS gespendet und gleich zehn Fußballer des FC 27 Schapen bezahlten ihre Typisierung selbst (350 Euro). Nun bleibt abzuwarten, ob durch dieses Engagement auch wieder ein „Genetischer Zwilling“ beziehungsweise die letzte Chance eines an Blutkrebs Erkrankten auf ein neues Leben gefunden werden konnte.

Sebastian Schütte-Bruns würde übrigens auch selbst jederzeit wieder seine Stammzellen spenden, „denn dieser Krankenhaus-Aufenthalt war der wohl beste Krankenhaus-Aufenthalt meines Lebens!“, betont er. Und seine Augen leuchten dabei.

Mehr Infos zur Registrierung oder auch zu den zwei Arten der Stammzellspende finden Sie auf www.dkms.de.

DKMS-Spendenkonto:
IBAN:
DE64641500200000255556
BIC:SOLADES1TUB


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