Leben in Süßbergen - spielerisch die Welt der Erwachsenen kennenlernen

Kinder der dritten bis sechsten Klassen hatten während der viertägigen Veranstaltung ihre eigene Stadt gebaut, in verschiedenen Betrieben ihr Kinderstadtgeld (sogenannte „Hills“) verdient und dieses wieder in den Wirtschaftskreislauf von „Süßbergen“ eingebracht. Fotos: Alfred Möller

Niedersachsen

Salzbergen. Im Rahmen der Osterferienaktion hat die Gemeinde Salzbergen vergangene Woche das Planspiel „Kinderstadt Süßbergen“ veranstaltet. Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierten die Schüler am vergangenen Donnerstag auf einem Stadtfest ihre selbst erstellten Waren oder Dienstleistungen.

In der vergangenen Woche öffnete die Kinderstadt Süßbergen erstmals ihre Tore. Nach einer Begrüßung von Initiatorin und Salzbergens Jugendsozialaarbeiterin Teresa Brinker bekamen die Kinder eine erste Vorstellung davon, was man sich unter einer Kinderstadt vorstellen kann. Danach stürmten alle Kinder zur Verwaltung, um einen Arbeitsplatz für diesen Tag auszusuchen, um so die ersten eigenen „Hills“ zu verdienen.

Ob Kuchen backen in der Backstube, Holzmaderas anfertigen in der Holzwerksatt, Pässe herstellen in der Verwaltung oder Dekorationen gestalten im Bastelstudio – für jedes Kind war in den insgesamt 14 Betrieben ein spannender Arbeitsplatz zu finden. Wie es sich für eine richtige Stadt gehört, wurde auch ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin gesucht: Mara wurde demokratisch und geheim zur ersten Bürgermeisterin von Süßbergen gewählt, ihr Stellvertreter wurde Jonathan. Beide beschlossen zusammen mit dem Rat viele Verbesserungen für die Stadt:

Zum Beispiel die Senkung der Steuern, die Verschönerung der Stadt, die Einführung von Straßennamen und vieles mehr. Die „Süßbergener Zeitung“ hielt alle Ereignisse, wie das „Mörder“-Spiel, den besten Witz, die Gefängnisstrafe für eine Betreuerin wegen Handynutzung, eine mysteriöse Krankheit (Lippenstiftpunkte) und alle Aktionen der Betriebe in ihrer täglichen Ausgabe fest.

Am letzten Tag bereiteten die Süßbergener alles für das Stadtfest vor, denn dann durften auch Salzbergens Bürger mit Visum eintreten und sich die Stadt Süßbergen anschauen. In der Aula der Oberschule Salzbergen erkundeten mehrere Hundert Gäste an 14 Ständen der verschiedenen Betriebe die farbenfrohe Welt von Süßbergen.

Den Gästen wurde einiges in der Kinderstadt geboten, das Designstudio veranstaltete eine Modenschau, die Bäckerei verkaufte Regenbogenkuchen, ein Theater führte das selbst geschriebene Stück „Der böse Zauberer Bumsbirne“ auf, die Eventagentur veranstaltete eine Verlosung und alle Süßbergener tanzten im Flashmob zum Titel „Das rote Pferd“ mit Polonäse durch die gesamte Stadt. Zum Ende des Stadtfestes wurden noch einmal die letzten Hills bei der Versteigerung „rausgehauen“. Alle gingen glücklich und zufrieden nach Haus, es war eine gelungene Stadt in Kinderhänden.

Andreas Kaiser, Bürgermeister der Gemeinde Salzbergen und ebenfalls Besucher des Stadtfestes, war von der gelungenen Osterferienaktion begeistert: „Die Kinder erhalten hier spielerisch wertvolle Einblicke in das Erwachsenenleben und lernen so Verantwortung zu übernehmen. Er dankte den Bürgerinnen und Bürgern von Süßbergen und würdigte besonders das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer, die die Kinder während des gesamten Planspiels betreuten.


Anzeige