Bündnis Liebenswertes Venhaus lädt zu Bürgerversammlungen ein

Mitglieder des Bündnisses beim Treffen mit Maria Lindemann (l.) Foto: Aktionsbündnis

Niedersachsen

Spelle-Venhaus. Intensiv diskutiert wurden aktuell die Vorschläge des Aktionsbündnisses „Liebenswertes Venhaus“, die bereits am 20. August im Speller Rathaus von Vertretern der Bürgerinitiative mit Samtgemeindebürgermeisterin Maria Lindemann und Stefan Lohaus (Fachbereichsleiter Bauen, Wohnen & Umwelt) Gegenstand von Beratungen waren.

„Wir suchen und begrüßen den Dialog mit Verwaltung und Politik und möchten gemeinsam zu Lösungen kommen, die eine nachhaltigere Dorfentwicklung ermöglichen“, freut sich Dennis Oevermann über die Resonanz. Das Aktionsbündnis war im März 2020 aus Vertretern der Venhauser Vereine und Verbände entstanden. Sie eint insbesondere die Sorge um die rasante Veränderung des Ortsbildes und des dörflichen Charakters sowie den fortschreitenden Verlust naturnaher und landwirtschaftlich genutzter Flächen durch Gewerbe- und Wohnbau. 

Ohne Frage stehe die Samtgemeinde Spelle und insbesondere auch der Speller Ortsteil Venhaus heute gut da, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses. Hier seien in den vergangenen Jahren neue Gewerbegebiete entstanden und der Hafen Spelle-Venhaus sei aufwändig ausgebaut und kontinuierlich entwickelt worden. Durch vorhandene und neu angesiedelte Firmen habe man Arbeitsplätze geschaffen und Wohngebiete erweitert oder neu ausgewiesen. „Diese Entwicklung darf sich jedoch nicht fortsetzen, erst recht nicht in dieser Geschwindigkeit!“, erläutert Jessica Franke eine der zentralen Forderungen des Aktionsbündnisses, die zukünftige Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete im Ortsgebiet nun stark zu bremsen.

In dem ausführlichen Gespräch mit Maria Lindemann und Stefan Lohaus zeigte sich, dass die Gemeindeverwaltung einige Punkte bereits aufgegriffen hat und zum Beispiel über veränderte Bebauungspläne zukünftig mehr Grün in Baugebieten umsetzen möchte. Es zeigten sich jedoch auch deutliche inhaltliche Differenzen zu zentralen Forderungen des Aktionsbündnisses, insbesondere hinsichtlich der zukünftigen Flächennutzung für Gewerbe- und Wohnungsbau sowie des Umfangs von Ausgleichs- und Naturflächen im Ortsgebiet. „Wir dürfen unsere knappen Flächen doch nicht nur als Wirtschaftsgut sehen. Ist denn der Erhalt der Natur kein Wert an sich, für Mensch und Land?“, brachte Helmut Roling die Bedenken vieler Venhauser auf den Punkt.

„Wir freuen uns über diese Initiative und möchten die Venhauser Bürger an der weiteren Entwicklung beteiligen“, unterstrich Maria Lindemann die Dialogbereitschaft. Vereinbart wurde bereits die kurzfristige Wiederaufnahme des Venhauser Dorfdialog-Prozesses unter fachkundiger Leistung sowie eine Möglichkeit für das Venhauser Aktionsbündnis, die Ideen mit dem gesamten Rat der Gemeinde Spelle zu erörtern.
Die Venhauser sahen das Gespräch als gelungenen Auftakt, um der Entwicklung ihres „Königreiches“ für die kommenden Jahre eine neue Richtung zu geben. In den kommenden Wochen soll der Dialog mit den Venhauser Bürgern intensiviert werden.

Am Dienstag (22. September) und am 8. Oktober (Donnerstag) finden jeweils ab 20 Uhr Bürgerversammlungen in der Gaststätte Spieker-Wübbel statt. Aufgrund der Corona-Bedingungen ist die Teilnehmerzahl auf jeweils 50 Personen beschränkt. Bei starkem Interesse werden im Oktober weitere Termine angeboten. Eine Anmeldemöglichkeit und weitere Informationen finden Sie unter https://venhaus.me.


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