Neue Chance für die Hofstelle Böker in Spelle

Im Gesamtkonzept sollte das Geschäft mit der Hofstelle durch 0,8 Hektar günstiges Bauland in Hofnähe aus dieser Fläche „subventioniert“ werden. Foto: USB! Spelle

Niedersachsen

Spelle. Im Erwerb der Hofstelle Böker und der zugehörigen umfangreichen Flächen sah und sieht das Unabhängige Bürgerforum Spelle (USB!) laut Pressemitteilung eine einmalige und große Chance für die künftige Entwicklung der Gemeinde Spelle.

Das UBS! habe dies immer befürwortet und für den Kauf gestimmt. Für die Zukunft der Hofstelle selbst gab es unterschiedliche Lösungsansätze. Zunächst wurde seitens des Rates der Verkauf der Hofstelle an einen Speller Investor favorisiert. In der Gemeinderatssitzung am 21. Dezember 2020 wurde mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion zugunsten der Löcken-Brüder entschieden. Bestandteil deren Lösungsansatzes war neben den Maßnahmen zum Erhalt der Bausubstanz die Gründung einer Genossenschaft mit Unterstützung der Venhäuser Investoren, um den Erhalt der Brennerei und der Marke Sandtel zu gewährleisten.

Dieses Konzept sah weiter vor, dass die genannten Maßnahmen zusätzlich durch den Erwerb eines Baugrundstückes zu günstigen Konditionen querfinanziert beziehungsweise subventioniert werden sollte. Bei dem Baugrundstück handelt es sich um eine Fläche in unmittelbarer Nähe der Hofstelle, die rund 0,8 Hektar groß ist. Der dafür angestrebte Kaufpreis liegt laut USB!, auch unter Berücksichtigung der zusätzlichen Kosten, welche den obigen Investoren nach eigenen Angaben durch die Genossenschaft und die Brennerei entstünden, immer noch ganz erheblich unter dem Marktpreis von Bauland für Investoren. Dies führe zu einem bedeutenden Einnahmeausfall zu Lasten der Gemeindekasse Spelle.

Das UBS! als Fraktion im Rat der Gemeinde fühle sich allen Bürgern verpflichtet. Wenn bei einem solchen Projekt der Gemeindekasse ein Einnahmeausfall von etlichen 100.000 Euro entstehe, so sei es ihre Pflicht, die Bürger aufzuklären, heißt es in der Pressemitteilung. „Dies haben wir seinerzeit (...) bereits im Rat der Gemeinde Spelle getan. Wir konnten damit allerdings die Ratsmitglieder der Mehrheitspartei nicht erreichen. Sie haben für den Verkauf gestimmt, wir dagegen. Mit dem Vorliegen des konkreten Kaufvertragsentwurfes konnten wir den Einnahmeausfall gegenüber der Mehrheitsfraktion und der Verwaltung dezidiert aufzeigen und belegen. Deshalb haben wir Nachverhandlungen gefordert. (...) Zu diesen Nachverhandlungen kam es aber nicht mehr, weil die Venhäuser Investoren schon vorher ausgestiegen sind“, heißt es weiter. Darin liegt nun aus USB!-Sicht die Chance für einen Neustart. Die Lösung solle ein nachhaltiges Konzept beinhalten und eine dauerhafte Perspektive bieten.


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