Salzbergen. Im Jahre 2017 waren die Kreuzwegstationen des Künstlers Joseph Krautwald das Ziel von Dieben auf dem kommunalen Friedhof.
Sie entwendeten dort seinerzeit elf Bronzetafeln. Wahrscheinlich nicht für den illegalen Kunstmarkt, sondern wegen des wertvollen Metalls. Der Schaden belief sich auf 17.000 Euro. Am vergangenen Wochenende rissen wiederum besonders dreiste Diebe insgesamt elf Bronzetafeln aus der Verankerung beim Ehrenmal für Kriegsopfer an der Dr. Josef Stockmann-Straße. Auf diesen Platten, die ebenfalls im Jahre 1986 von dem inzwischen verstorbenen Rheiner Künstler Krautwald stammen, waren die Namen der Opfer von Krieg und Gewalt in den beiden Weltkriegen aufgeführt und werden wohl jetzt durch die Diebe eingeschmolzen. Der Schaden dürfte sich dieses Mal auf rund 10.000 bis 15.000 Euro belaufen.
Bürgermeister Kaiser zeigte sich betroffen von der Tat. Er wies darauf hin, dass zur Gesamtanlage des Ehrenmals auch ein sandsteinerndes Denkmal der Raffinerie gehört, auf dem ebenfalls in Bronzeform die Namen der gefallenen, vermissten, durch Bombenangriffe und durch Unfall getöteten Mitarbeiter der Raffinerie verewigt sind. Auch diese vier Bronzeplatten wurden herausgerissen und entwendet. Wie Bürgermeister Andreas Kaiser weiter mitteilte, lädt das Ehrenmal in zentraler Ortslage immer wieder zum Verweilen und zum Gedenken ein. Zu Beginn eines Schützenfestes oder auch am bevorstehenden Volkstrauertag wird hier der durch Krieg und Gewalt getöteten Männer, Frauen und Kinder gedacht. Diese Ehrung ist schon seit frühen Jahren fester Bestandteil im Gemeindeleben und seit jeher eine besondere Aufgabe und Verpflichtung der Vereine gewesen.
Wie es jetzt mit den Gedenktafeln weitergeht, steht momentan noch nicht fest. Kaiser: „Zusammen mit der Politik und der Firma H&R Chempharm muss überlegt werden, in welcher Form beziehungsweise mit welchem Material die Tafeln wieder hergestellt werden.“
