Im 19. Jahrhundert prägte der deutsche Badetourismus die Freizeitlandschaft vieler Städte und Gemeinden und machte den Casinobesuch zu einer beliebten Abendunterhaltung. In Nordrhein-Westfalen stach in der Vergangenheit besonders Aachen mit seiner Verwandlung zu einer Kur- und Spieloase hervor.
Heute ist der Spielbetrieb in fünf westfälischen Städten ein fester Bestandteil der lokalen Kulturlandschaft.
Der 19. Jahrhundert
Die Blütezeit des deutschen Kurtourismus begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Die wachsenden Kurgebiete hießen Reisende aus ganz Europa willkommen. Besonders Aristokraten und Intellektuelle schätzten den Aufenthalt, da er nicht nur Erholung und Müßiggang in Thermalbädern versprach, sondern auch endlose Nächte in Geselligkeit, Luxus und Unterhaltung. Dabei waren vielerorts Besuche in Casinos fester Bestandteil des Abendprogramms. Das damalige Top-Reiseziel in der westfälischen Region war die Kaiserstadt Aachen. Seit dem 17. Jahrhundert war sie für ihre heilenden Quellen bekannt und entwickelte sich über die Jahrhunderte zum populären Modebad für die europäische Prominenz. Darunter waren Persönlichkeiten wie der preußische König Friedrich der Große oder der deutsche Komponist Georg Friedrich Händel. Die Konzession zum Spielen wurde bereits 1764 erteilt. Die erste Spielbank wurde 1976 eröffnet. Auf dem Höhepunkt der deutschen Badekultur wurden in Aachen mehrere Spielbanken betrieben.
Die Wiederbelebung
Der rege Kurtourismus in Deutschland ging Mitte des 20. Jahrhunderts zu Ende. Damit ließ der einst lebhafte Casinobetrieb in vielen Orten deutlich nach. In den 70er Jahren kam es schließlich zu einem langsamen Wiederaufleben, als Poker einen Aufschwung erlebte und Spielautomaten den Mainstream betraten. Zwei Jahrzehnte später vollzog die Casino-Kultur seinen Einzug in das Internet durch die Digitalisierung Casinospiele, die über Online-Casinos angeboten wurden. Diese Entwicklung beschleunigte sich noch einmal mit der Einführung mobiler Smartphones und Tablets Ende der 2000er Jahre. Heute besteht die Casino-Kultur aus zwei Formaten: das leicht zugängliche Angebot in Online-Casinos sowie das Live-Spiel in ortsgebundenen Casinos und Spielbanken. Ersteres ist überfüllt mit kunterbunten Slotspielen, zahlreichen Pokervarianten und spannenden Roulette-Alternativen. Ortsgebundene Etablissements überzeugen hingegen mit Geselligkeit und einer exquisiten Spielatmosphäre.
Die westfälischen Spielbanken
Durch die Digitalisierung der Casinospiele haben mehr Menschen Zugang zum Gameplay, was auch das Interesse für das Live-Spiel vorort steigert. Personen, die digitale Spielerfahrungen gemacht haben, möchten oftmals auch an realen Tischen ihr Können ausprobieren. Nicht selten wenden sie sich an das Spielangebot der deutschen Spielbanken. Diesbezüglich bietet Nordrhein-Westfalen fünf Standorte in Monheim am Rhein, Duisburg, Dortmund, Bad Oeynhausen und natürlich Aachen an. Die modernste Alternative befindet sich in Monheim, die letztes Jahr mit einer spektakulären Feier eröffnet wurde.
Die Spielbank Duisburg nahm den Spielbetrieb 2007 auf, während die Standorte Bad Einhausen und Dortmund im Zuge der Wiederbelebung der Casino-Kultur bereits in den 70er und 80er Jahren eingeweiht wurden. Wenig überraschend: Die Spielbank Aachen war nach dem Krieg die erste Neueröffnung in Nordrhein-Westfalen. Vor dem Umzug zu einem modernen Gebäude wurde sie bis 2015 gemäß den Traditionen im spektakulären Kurhaus von Aachen betrieben.
Spielangebot und Service
Das klassische Spiel der Spielbanken ist ein Mix aus Blackjack, amerikanischem Roulette und verschiedenen Pokervarianten. Tägliche Pokerabende finden nur in Bad Oeynhausen und Aachen statt. Wer an den übrigen Standorten sich an den Pokertisch setzen möchte, sollte die Spielzeiten auf den Webseiten den Spielbanken überprüfen. Die Besucher können außerdem eine Vielzahl von hochmodernen Slot-Spielen ausprobieren, die schnellen Spielspaß im Alleingang ermöglichen. Vor dem Besuch der Spielbanken können Interessierte über einen virtuellen Rundgang sich einen Eindruck vom Gelände verschaffen.
In Dortmund werden regelmäßig besondere Dinner-Events und Gameshows auf die Beine gestellt. Wer hier einen Spieleabend plant, sollte sich deshalb auch den Veranstaltungskalender im Netz genauer anschauen. Darüber hinaus informieren die Webseiten der Spielbanken über lukrative Hotelarrangements, die komfortable Übernachtung garantieren, sowie über den Dresscode. Ein besonderer Tipp für den Aufenthalt: In der Nähe der Spielbanken befinden sich großartige Restaurants, die Köstlichkeiten aus der lokalen Küche zubereiten und mit einer stilvollen Atmosphäre beeindrucken.
In Nordrhein-Westfalen führen fünf verschiedene Spielbanken die Tradition der deutschen Spielbanken weiter. Sie agieren im digitalen Zeitalter als Ergänzung zum populären Live-Spiel und versprechen Interessierten spannende Spielmomente im Casino-Ambiente. Wer jenseits des digitalen Spiels Erfahrungen am Spieltisch sammeln möchte, kann einen alternativen Abend in Nordrhein-Westfalen in Betracht ziehen.