Aufgeräumt mit Kaffee-Mythen

Foto: privat

Bunter Mix

Kaffee muss mit einigen Vorurteilen kämpfen. Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung, macht einen Faktencheck:

Kaffee steigert die Aktivität der Nieren, über einen kurzen Zeitraum kommt es so zu einer vermehrten Urinproduktion. Insgesamt ist der Flüssigkeitsverlust nach dem Genuss von Kaffee aber nicht höher als nach anderen Getränken. „Wer über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, zum Beispiel über Wasser, Schorlen oder Kräutertees, verliert durch Kaffee keine Flüssigkeit“, so der Experte. „Es ist also nicht nötig, nach einer Tasse Kaffee direkt ein Glas Wasser zu trinken.“

Und wirkt sich Kaffee wirklich auf den Säure-Basen-Haushalt aus?

„Auf den Gesamtorganismus wirkt Kaffee sogar eher basisch und nicht säurebildend“, informiert Dr. Reuter. Aber: Kaffee regt die Produktion von Salzsäure im Magen an. „Das kann, abhängig von der Menge, zu einer Reizung der Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts führen“, ergänzt der Gesundheitsexperte. Wer regelmäßig Kaffee trinkt, dessen Körper gewöhnt sich zudem an die Koffeinzufuhr. Allerdings gilt wie bei vielen Genussmitteln: in Maßen konsumieren!

Empfehlenswert sind nicht mehr als zwei bis vier Tassen am Tag – das kann aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.

Um in den Blutkreislauf zu gelangen und seine Wirkung zu entfalten, genügen 15 bis 30 Minuten für das Koffein. Abbau und Ausscheidung über den Urin aus dem Körper dauern dann durchschnittlich vier Stunden. Wie stark jemand auf die Substanz reagiert, hängt einerseits davon ab, wie regelmäßig er sie konsumiert.


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