Getrennt leben – gemeinsam erziehen

Cornelia Nöschel (Diplom Psychologin) führte durch den Abend, bei dem Martina Theysohn (Mediatorin), Ute Prinz (Verfahrensbeiständin), Martina Lange (Kinder- und Jugendpsychotherapeutin) und Wolfgang Keuter (Richter) (v.l.n.r.) aus allen Blickwinkeln das Thema Wechselmodell diskutierten. Foto: Kreisel

Recht & Rat

Emsdetten. „Wechselmodell – Chancen, Risiken und Herausforderungen“ – unter dieser Überschrift fand am Mittwoch ein Fachvortrag für Eltern, Fachpersonal und am Thema Interessierte statt.

Die Beratungsstelle des Kreisel e.V. hatte im Rahmen des Jubiläums zum 30-jährigen Bestehen vier Referenten eingeladen, die sich den Fragen des Publikums stellten. Die Leiterin der Beratungsstelle, Dipl.-Psychologin Cornelia Nöschel, führte durch die sehr gut besuchte Veranstaltung in Stroetmanns Fabrik. Sie erläuterte, dass im Beratungsalltag immer wieder elterliche Fragen auftauchen: Wie geht es nach der Trennung weiter ? Wo sollen die Kinder wohnen? Ich will mein Kind nicht verlieren? Ich will nicht nur der Besuchsvater sein ? Wie können wir uns als Eltern die Betreuung und Verantwortung teilen? Was müssen wir beachten? Und können wir uns das überhaupt leisten? Um diese und andere Fragen rund um das Thema „Getrennt leben – gemeinsam erziehen“ sollte es gehen.

Alle Referenten waren sich einig, dass das Modell eine gute Kommunikation und Toleranz der Eltern erfordert. Viele Absprachen über unterschiedliche Lebensbereiche wie Kita, Schule, Finanzen und Gesundheit sind notwendig. Zum Umgangsstress der Kinder kommt ein höherer finanzieller Aufwand in der Lebensführung der Eltern. Machmal ist das Wechselmodell eine Zumutung für Kinder und Eltern, manchmal eher im Interesse der Eltern gedacht.

Das Resümee des informationsreichen Abends: Wenn Wechselmodell, dann unter geeigneten Rahmenbedingungen und vielen Voraussetzungen. Aber: Im bes­ten Fall bleiben beide Eltern als Erziehungs- und Bezugsperson im Leben ihrer Kinder präsent und die Kinder erleben ihre Eltern im Alltag.


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