Pflege zu Hause oder Pflegeheim – die Vor- und Nachteile im Überblick

Die Pflege in den eigenen vier Wänden ist der Wunsch vieler älterer Personen. Foto: stevepb via pixabay.com

Recht & Rat

Viele Menschen werden im hohen Alter und durch Krankheit zum Pflegefall. Das ist nicht nur für Betroffene eine Belastung, sondern auch für die Angehörigen. Es stellt sich die Frage: Wird die Person zur Betreuung in ein Pflegeheim gegeben oder soll die Pflege zu Hause stattfinden? Dieser Artikel schildert die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten.

Pflege zu Hause – diese Möglichkeiten haben Angehörige

Viele ältere Menschen wünschen sich, ihren Lebensabend in ihren eigenen vier Wänden verbringen zu dürfen. Hier haben sie alles, was sie ihr Leben lang gekannt haben. Sie müssen ihre Freunde und ihren Haushalt nicht aufgeben – auch wenn sie sich nicht mehr gänzlich selbst darum kümmern können. Vor allem tun sich jedoch auch verwirrte Menschen schwer, wenn es darum geht, im Alter ihren Wohnort zu wechseln. Angehörige versuchen daher oft, diesem Wunsch nachzukommen. Die Pflege zu Hause wird zum Thema.

Eine Möglichkeit für Angehörige ist die 24 Stunden Betreuung durch eine Pflegekraft. Immerhin hat jeder ein Privatleben und eine eigene Familie, um die man sich kümmern muss. Bei einer Pflegekraft hingegen gibt man dem pflegebedürftigen Angehörigen eine spezialisierte Person an die Hand, die bei täglichen Herausforderungen hilft und beispielsweise auch den Haushalt erledigt. Nicht selten handelt es sich dabei um Personen, die sehr sozial sind und daher einen würdevollen Lebensabend ermöglichen. So fühlt sich auch die pflegebedürftige Person wertgeschätzt.

Nachteile und ihre Lösungen

Ein Punkt, der gegen die Pflege zu Hause spricht, ist die hohe Belastung für die Angehörigen. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn eine Pflegekraft engagiert wird. Viele ältere Personen haben mit Einsamkeit zu kämpfen, wenn sie in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Daher wird es häufig so eingerichtet, dass das Pflegepersonal ein Zimmer in der Wohnung bekommt. Dadurch fühlt sich die pflegebedürftige Person nicht so allein und dennoch hat jeder seine Privatsphäre.
Bei der Pflege durch Angehörige ist meist auch keine umfassende medizinische Versorgung möglich. Das Risiko, dass ein medizinischer Notfall eintritt und man sich nicht zu helfen weiß, ist bei vielen zu hoch.

Deshalb sollte man für diesen Fall vorsorgen. Durch spezialisierte Pflegekräfte, die bestimmte medizinische Vorkehrungen treffen dürfen und eine spezielle Ausbildung haben, umgeht man dieses Risiko. So können ältere Personen ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen und sind dabei so sicher wie möglich.

Pflegeheim – Pro und Contra

In manchen Familien steht fest: Sind die Großeltern erst einmal so alt und krank, dass sie einer Pflege bedürfen, kommen sie in ein Pflegeheim. Für viele ältere Personen ist das kein Problem, andere hingegen wünschen sich eine andere Vorgehensweise.

Das Pflegeheim ist für alle Angehörigen eine willkommene Alternative, die entweder zu weit wegwohnen oder so eingespannt sind, dass die Pflege sie zu sehr belasten würde.
Der große Vorteil eines Pflegeheims ist, dass sich hier ausschließlich spezialisiertes Personal aufhält. Ältere Menschen sind hier nie allein und werden rund um die Uhr betreut – auch was medizinische Belange angeht.
Wichtig ist jedoch immer, ein gut organisiertes Pflegeheim zu wählen. Es bringt nichts, wenn pflegebedürftige Personen in einem Heim untergebracht werden, in dem niemand auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht.

Pflegeheim oder Pflege zu Hause – die Kosten

Pflegeheime entlasten zwar die gesamte Familie, doch günstig sind sie nicht. Im Gegenteil: Gute Einrichtungen können sehr teuer werden, sodass nicht mehr viel von dem Geld der Pflegeversicherung übrigbleibt. In manchen Fällen muss auch das Ersparte der betroffenen Person verwendet werden, damit ein Pflegeheim überhaupt erst eine Möglichkeit ist.

Günstiger ist im Gegensatz dazu die Pflege zu Hause. Kommt ein ambulanter Pflegedienst, um sich um die pflegebedürftige Person zu kümmern, rechnet dieser direkt mit der Pflegeversicherung ab. Anders sieht es mit Pflegepersonal aus, das 24 Stunden lang die Betreuung übernimmt.

Dabei handelt es sich um die wohl teuerste Variante der Pflege. Dennoch springt auch hier die Pflegeversicherung ein und trägt einen Teil der Kosten. Dieser richtet sich nach dem entsprechenden Pflegegrad. So müssen womöglich noch Kosten von der Familie gestemmt werden. Dennoch gilt: Im Gegensatz zum Pflegeheim ist die 24-Stunden-Pflege durch eine Pflegekraft meist noch etwas günstiger.

Fazit

Es gibt verschiedene Formen der Pflege, für die sich Angehörige entscheiden können. Dabei sollte man immer versuchen, die Wünsche der betroffenen Person soweit es geht zu berücksichtigen. So kann der Lebensabend in Würde und nach individuellen Präferenzen verbracht werden.


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