Skulptur Projekte 2027 erscheinen am Horizont

Der LWL und die Stadt Münster wollen die Skulptur Projekte 2027 wieder gemeinsam organisieren: LWL-Direktor Matthias Löb (Mitte), Oberbürgermeister Markus Lewe (l.), LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (r.) und die Kulturdezernentin der Stadt Münster, Cornelia Wilkens (2.v.l.). Außerdem im Bild: Dr. Hermann Arnhold (r.), Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Merle Radtke (l.), Leiterin der Kunsthalle Münster, und Frauke Schnell (Mitte stehend), Leiterin des Kulturamts Münster. Foto: LWL/Meike Reiners

Kultur

Münster (lwl). Nach den Skulptur Projekten ist vor den Skulptur Projekten: In sieben Jahren, im Juni 2027, wird die sechste Ausstellung der Skulptur Projekte in Münster eröffnet. Um frühzeitig in die strategische Planung und Organisation zu gehen, haben der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stadt Münster am Freitag (26. Juni) eine Absichtserklärung unterschrieben, die Skulptur Projekte 2027 erneut als gemeinsames Projekt durchzuführen.

Dazu trafen sich die Unterzeichnenden an der Skulptur „Study Garden“ von Siah Armajani (Skulptur Projekte 1987) im Garten des Geo­logischen Museums der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster.

„Münster in Westfalen ist seit 1977 ein fester Punkt auf der Landkarte der internationalen Kunst und das ist ein Verdienst der Skulptur Projekte. Die Absichtserklärung ist ein wichtiges Signal für eine Fortführung der renommierten Ausstellung“, erklärte der LWL-Direktor Matthias Löb. Der LWL und die Stadt Münster sind seit 1977 gemeinsam Träger der Großausstellung. Ihr charakteristisches Kennzeichen ist es, internationale Künstlerinnen und Künstler nach Münster einzuladen, um das Verhältnis von Kunst und öffentlichem Raum auszuloten. Die Skulptur Projekte haben sich mit diesem Profil einen festen Platz neben der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig gesichert.

„Die Skulptur Projekte sind sowohl Feldforschung als auch Langzeitstudie. Deshalb ist die Dekade als Rhythmus so wichtig. Alle zehn Jahre wird Münster zu einem weltweit beachteten Nukleus der Gegenwartskunst“, so Oberbürgermeis­ter Markus Lewe. Neben der Trägerschaft sorgt die Stadt Münster dafür, dass sie unbürokratisch alle Hürden aus dem Weg räumt, wenn die Künstler an die Grenzen der öffentlichen Ordnung stoßen. Ein Projekt wie der Steg im Hafenbecken, den Ayse Erkmen 2017 schuf, wäre ohne diese Amtshilfe nicht möglich gewesen.

„Während die Skulptur Projekte 2017 noch fest im Bewusstsein sind, beginnen wir schon jetzt damit, die nächs­te Ausstellung zu planen. Auch das Einwerben von Drittmitteln muss frühbeginnen und wird herausfordernd werden, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Corona-Fälle in Münster“, sagte Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin. Die beiden Träger streben wie schon in der Vergangenheit die finanzielle Unterstützung zahlreicher Fördermittelgeber an, ohne die ein kulturelles Vorhaben dieser Größenordnung nicht realisiert werden kann.

Inzwischen ist die öffentliche Sammlung der Skulptur Projekte auf 40 Kunstwerke in der Stadt angewachsen. Sie alle sind Zeitzeugen einer 40-jährigen Geschichte. „Die verbliebenen Skulpturen sind ein Alleinstellungsmerkmal von Münster und haben das Stadtbild geprägt“, erklärte Cornelia Wilkens, städtische Kulturdezernentin. Nach jeder Ausstellung der Skulptur Projekte haben der LWL, die Stadt, die Universität und private Personen Kunstwerke angekauft und damit erreicht, dass sich die historischen Spuren der Ausstellung vor Ort studieren lassen.

Organisiert wird die Ausstellung vom LWL-Museum für Kunst und Kultur. 2017 wurden dort das Infozentrum eingerichtet und mehrere Projekte gezeigt. „Die Skulptur Projekte am und im Museum sind eine Bereicherung. Wenn das Haus alle zehn Jahre durchgeschüttelt wird, hält das jung – das Team, aber auch den Geist des Hauses“, erklärte Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold.


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