Unterstützung von der LWL-Kulturstiftung für Rheine

Ausstellungsraum „Erstrahlen“. Foto: Städtische Museen Rheine / Jochen Haehnel

Kultur

Rheine. Die LWL-Kulturstiftung hat das Projekt „Bürgersinn und Seelenheil“ der Städtischen Museen Rheine mit 50.000 Euro unterstützt. Dadurch konnte ein Forschungsteam die Entstehungsgeschichte der spätgotischen Kirche St. Dionysius in Rheine aufarbeiten.

 

 

Ergebnisse der jahrelangen Forschungsarbeiten sind nun zum 500-jährigen Jubiläum der Kirche in der gleichnamigen Ausstellung bis Ende Februar 2021 im Falkenhof-Museum Rheine zu sehen. „Wissenschaftliche Tiefenbohrungen, ein reich bebilderter Katalog, Exponate aus dem Kirchenschatz und eine zeitgenössische Begegnung mit sich selbst im Gotteshaus – ein ambitioniertes Vorhaben mündet in ein rundum spannendes und erkenntnisreiches Erlebnis“, fasst der Kuratoriumsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung, Karl Dittmar, zusammen, warum sich die Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) engagiert hat.

Über mehrere Generationen verfolgten Bürger von Rheine seinerzeit den Bau der Kirche am Marktplatz, die nach gut 120 Jahren Bauzeit 1520 die bereits bestehende Kirche am selben Ort ersetzte. Der Kirchenschatz, der städtische Alltag im Mittelalter und die Bedeutung der Kirche als Institution konnten maßgeblich mit der Unterstützung der LWL-Kulturstiftung und weiterer Förderer in diesem Projekt wissenschaftlich neu betrachtet und zeitgenössisch inszeniert werden.

„Teil westfälischer Identitätsgeschichte“

„Das Projekt arbeitet an der Entstehungsgeschichte von St. Dionysius einen Teil westfälischer Identitätsgeschichte auf“, bekräftigt Dittmar die Förderung des Vorhabens. In einem zweijährigen Forschungsprojekt untersuchten 19 Wissenschaftlerinnen materielle Überlieferungen der St. Dionysius-Kirche und das Verhältnis von Stadt und Pfarrei. In den Blick genommen haben die Forscher Verflechtungen städtischer Identität, religiöser Praxis und kirchlicher Institution, wie sie in der Stadtgeschichte von Rheine und vieler anderer Städte zu finden sind.

Neue Erkenntnisse zum zeitlichen Ablauf des Kirchenbaus und zur kulturgeschichtlichen Einordnung der Kirchenschätze haben die Forschenden der Archäologie, der Sozial-, Kirchen-, Bau-, Glocken- Textil- und der Kunstgeschichte aufgedeckt. Der Katalog bündelt die Ergebnisse des Forschungsteams und bietet neue Aspekte zur Stadtgeschichte von Rheine sowie Anknüpfungspunkte für wissenschaftliche Projekte in Gemeinden mit ähnlicher Kirchen- und Stadtgeschichte.

Die Ausstellung

Die Ausstellung spürt den Motivationen der Erbauer und der Geschichte ihrer Stiftungen für die Kirche nach. Sie lenkt den Blick auf Sorgen, Ängste und Hoffnungen der Menschen im Mittelalter und auf ihre Strategien, das Leben zu bewältigen. Im Zentrum steht der Kirchenschatz von St. Dionysius.

Die Besonderheit: In Rheine haben sich Ausstattungsstücke erhalten, die noch aus der Erbauungszeit der Kirche stammen. Gewändern mit Bildstickereien, liturgischen Geräten, Skulpturen, Dokumenten und dem ehemaligen Hochaltar der Kirche kommt man in der Ausstellung so nahe, wie es sonst nicht möglich ist. In den Räumen des Falkenhofes erstrahlen diese Schätze in neuem Licht und in einer speziellen Inszenierung. Ihre symbolische Bedeutung wird im Museum erläutert, sodass das dahinterstehende Weltbild erkennbar wird. Alle Informationen zur Ausstellung gibt es im Internet: http://www.rheine.de/kirchenschatz.

Die Ausstellung „Bürgersinn und Seelenheil“ ist bis zum 28. Februar 2021 im Falkenhof zu sehen – und zwar montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Interessierte Besucher sollten Eintrittskarten vorab reservieren unter 05971 / 920610 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


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