Rheine. Festliche barocke Orgelmusik wird beim zweiten Angeluskonzertes in Rheines Stadtkirche Sankt Dionysius an diesem Samstag erklingen. Das Eröffnungspräludium stammt von Nicolaus Bruhns, der im späten 17. Jahrhundert an der Stadtkirche zu Husum wirkte. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Stylus phantasticus der Norddeutschen Orgelschule, der sich aus der Improvisationskunst der italienischen Orgelmusik entwickelt hatte.
Gerade einmal 31 Jahre alt wurde der außergewöhnlich begabte Komponist, nur fünf Orgelwerke sind von ihm überliefert, zwei davon – darunter das große Präludium in G-Dur – nur deshalb, weil kein geringerer als Johann Sebastian Bach einst eine Abschrift dieser Werke fertigte.
Es folgen drei in ihrer Form ganz unterschiedliche Werke von Johann Sebastian Bach. Das Adventslied ‚Nun komm, der Heiden Heiland‘ hat der Leipziger Thomaskantor mehrfach für die Orgel bearbeitet. In der meistgespielten Fassung erklingt die kunstvoll ausgezierte Melodie des Chorals auf einem Solomanual, die sanft dahinschreitenden Begleitstimmen sind dem Nebenmanual und dem Pedal zugewiesen.
Das Concerto G-Dur geht zurück auf ein Violinkonzert des musikbegeisterten Prinzen Johann Ernst von Sachsen-Weimar.
Bach hat davon in seiner Zeit als Kapellmeister am Hofe von Sachsen-Weimar eine virtuose Orgelfassung gefertigt. Schließlich folgt Bachs berühmte Bearbeitung des Adventschorals „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aus der Sammlung der so genannten Schüblerschen Choräle.
Es spielt Peter Petermann. Beginn ist um 12.05 Uhr nach dem Angelusläuten. Der Eintritt ist frei.