Der Trafikant in der Stadthalle

Der Trafikant kommt als Bühenfassung des im Jahr 2012 veröffentlichten, gleichnamigen Romans des österreichischen Autors Robert Seethaler auf die Bühne der Stadthalle Rheine. Das Stück spielt vor dem geschichtlichen Hintergrund der Geschehnisse in Österreich vom Spätsommer 1937 bis zum Juni 1938. Foto: Volker Beushausen

Kultur

Rheine. Nach dem gefeierten Bestseller „Der Trafikant“ von Robert Seethaler bringt das Westfälische Landestheater am 6. Februar die Bühnenadaption um 19.30 Uhr in der Stadthalle Rheine zur Aufführung.

Der 17-jährige Franz Huchel verlässt 1937 sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einer Trafik – einem kleinen Tabak- und Zeitungsgeschäft – sein Glück zu versuchen. Angekommen in der elektrisierenden Großstadt prasseln die Eindrücke nur so auf den jungen Mann ein: Lärm, Trubel, politische Gesinnungen. Der Trafikant Trsnjek rät, sich die Welt über das Zeitungslesen zu erschließen, denn keine Zeitung zu lesen, hieße, kein Trafikant zu sein. Dort begegnet er eines Tages dem Stammkunden Sigmund Freud und ist sofort fasziniert von ihm. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern.

Als sich Franz Hals über Kopf in die Varietétänzerin Anezka verliebt, sucht er bei dem alten Professor um Rat. Dabei stellt sich jedoch schnell heraus, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein ebenso großes Rätsel ist wie Franz. Währenddessen spitzt sich die weltpolitische Lage immer mehr zu. Im März 1938 wird Österreich an das Deutsche Reich „angeschlossen“. Da in der Trafik auch jüdische und freidenkende Kunden bedient werden, sieht sich der Inhaber Trsjnek und mit ihm Franz massiven Anfeindungen ausgesetzt, die nach der Machtergreifung in einer Verhaftung Trsnjeks durch die Gestapo gipfeln. Als Jude muss auch Freud Wien verlassen. Zurück bleibt der seiner Bezugspersonen beraubte Franz, der nun die Trafik selbständig weiterführt und mehr und mehr auf die Probe gestellt wird. Der Roman gehört aufgrund seines wichtigen Themas zur Pflichtlektüre für Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht. Eintrittskarten sind unter www.lctk.de/rheine, in der Stadtbibliothek Rheine, der Stadthalle Rheine sowie in der Geschäftsstelle des Vereins „Rheine, Tourismus, Veranstaltungen“ (RTV) erhältlich.


Anzeige