Rheine. Das Westfälische Landestheater ist am Donnerstag, 6. März mit der Musikrevue „Als gäb‘s kein Morgen“ in der Stadthalle Rheine zu Gast. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die „Goldenen 20er Jahre“ – verspielt, erotisch, lasziv und wild.
Vor hundert Jahren begann ein Jahrzehnt, das später als „The Roaring Twenties“ oder „Die Goldenen Zwanziger“ in die Geschichte einging: eine brodelnde, kochende Zeitspanne, schillernd und gleichzeitig voller politischer Krisen. Das Kaiserreich war nach dem Ersten Weltkrieg zusammengebrochen und die Moderne drang unaufhaltsam in alle Lebensbereiche ein. Die deutsche Gesellschaft hatte sich erstmals eine demokratische Verfassung gegeben, doch die ersten Gehversuche in eine bisher unbekannte Freiheit waren bedroht durch Gewalt rechter Truppen. Alte Militärs, Deutschnationale und Antisemiten bekämpften die Weimarer Republik. Ein Vulkan!
Aber auf diesem Vulkan wird getanzt, gesungen, Musik gemacht und Kabarett gespielt. Und das alles in einer bisher unbekannten Dichte und Intensität. Paillettenkleid, Federboa, Seidenstrümpfe, Bubikopf und Glockenhut waren die unverwechselbaren Utensilien der 20er Jahre. In Berlin schossen die Vergnügungspaläste, Revuen mit Live-Musik, Shows und Nachtklubs wie Pilze aus dem Boden. Sängerinnen wie Claire Waldorf, Blandine Ebinger und Marlene Dietrich sowie die Comedian Harmonists und Autoren wie Tucholsky, Kästner, Brecht und Ringelnatz schufen ein Lebensgefühl, das es so noch nicht gegeben hatte. Mit Live-Musik des Lippe-Saitenorchesters reist das Westfälische Landestheater zurück in dieses Jahrzehnt, in dem die Beine beim Charleston, Shimmy, Rag, bei Bananentänzen und Black Bottom wirbelten und sich das Knallen der Sektkorken mit den Schüssen der Maschinengewehre mischte.
Eintrittskarten sind in der Stadtbibliothek Rheine, der Stadthalle Rheine sowie in der Geschäftsstelle von Rheine.Tourismus.Veranstaltungen erhältlich sowie online unter www.lctk.de/rheine.