Schlösser- und Burgentag

Foto: wirin

Ausflugsziele

Rheine. Am münsterlandweiten Schlösser- und Burgentag am Sonntag (16. Juni) beteiligen sich die Städtischen Museen mit Programmen an ehemaligen Adelssitzen in Rheine, die heute als Museen genutzt werden.

Im Kloster Bentlage, das im Jahre 1803 aufgelöst und unter dem Fürsten von Looz Corswarem als Schloss umgebaut wurde, befindet sich heute im Ostflügel das Museum Kloster Bentlage. Die Zeit des Umbruches zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat ein einflussreicher Herr miterlebt, der an diesem Tag in einer humorvollen Schauspielführung um 16 Uhr vor Ort sein wird.

Ein wenig zerstreut mag er ja sein, der alte geheime Rat Franz Josef von Piton, der einst als graue Eminenz im Dienste des ersten (und vorletzten) Fürsten von Rheina-Wolbeck die Fäden auf Schloss Bentlage zog. War er nicht selber dabei, als die Brüder des Kreuzherrenordens nach fast 400-jährigem Wirken vor Ort ihre bescheidenen Habseligkeiten packen mussten, damit das Klos­ter zur fürstlichen Residenz umgebaut werden konnte? Hat er nicht vom letzten Prior noch so einiges Pikantes und Unbekanntes über das Werden und Wirken des Ordens erfahren?

Am Falkenhof-Museum wird es am Vorabend (Samstag, 15. Juni) um 18 Uhr interessant. Das historische Gebäude war ehemals ein ländlicher Adelssitz, in dem über Jahrhunderte die Familie von Morrien ansässig war.

Welche Bedeutung diese Familie für Westfalen hatte und wie sich ihr Leben an diesem Ort gestaltete, ist Thema dieser Führung. Das Gebäude, das durch mehrere Umbauten seine dreiflügelige Gestalt bekommen hat, zeugt vom Repräsentationswillen dieser adeligen Familie. Unter den zahlreiche archäologische Funde, die überraschend aus einem tief im Boden liegenden Gangsystem unter dem Gebäude geborgen wurden, befanden sich kostbare Gläser und keramisches Geschirr, die ebenfalls den Wohlstand der Familie von Morrien bezeugen.

Die Funde sind an ihrem authentischen Ort ausgestellt. Während der Führung kann ein Blick durch eine Glasscheibe in das unterirdische Gangsystem geworfen werden und im Morrien-Saal ist noch die einzigartige bemalte Holzdecke aus dem frühen 17. Jahrhundert erhalten. Der Falkenhof ist heute ein Stadtmuseum und wird als Keimzelle der Stadt Rheine bezeichnet, da seine Ursprünge auf eine Urkunde aus dem Jahre 838 zurückgehen.

Mehr Infos gibt es unter der Nummer 05971 / 9201610.


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