Emsdetten (sf). Wie aus einem Munde bestätigten die beiden Trainer nach dem Derby die Leistung ihrer Teams: „Das war ein absolut geiles Spiel, das beste Derby der letzten Jahre und beste Werbung für den Handball hier in der Region!“ In der ausverkauften Ems-Halle kämpften der TV Emsdetten und die HSG Nordhorn-Lingen bis zur letzten Sekunde und ließen 2.030 Zuschauer jubeln, schimpfen und zittern.
In der ersten Spielhälfte dominierte zwar der TVE knapp, deutlich absetzen konnten sich die Gastgeber aber nicht. Geboten wurde dem Publikum trotzdem alles, was an Handball-Taktiken, Spielvarianten und Techniken möglich war. Und an Höhepunkten mangelte es in den 60 Minuten keinesfalls. Schon das 1:0 riss die Dettener Fans von den Sitzen: Tim Weischer, als TVE-Youngster das erste Mal im Kader – verwandelte direkt seinen ersten Liga-Siebenmeter. Einen zweiten netzte er mit unfassbarer Lässigkeit zum 12:10 hinterher. Zwischendurch begeisterte Konstantin Madert mit „Monster-Paraden“, Marten Franke zimmerte fast schwerelos von ganz oben die Tore ins Netz und auch Jasper Adams und Merten Krings puschten den Spielstand bis zum 19:16 Halbzeitstand.
Die zweite Hälfte gestaltete sich dann noch kämpferischer, vor allem die Dettener mussten sich an eine umgestellte und nun bessere Deckung der HSGler gewöhnen. Diese schafften dann fix in der 40sten den Ausgleich und in der 42sten ihre erste Führung. Auf den Sitzen hielt es nun schon längst niemanden mehr. Die Gäste kassierten zwei Rote Karten, die Gastgeber konnten hingegen sichere Chancen nicht verwandeln. Zweimal landete in knisternden Spielphasen gar der Ball im verwaisten Tor, weil Kubes auf einen zusätzlichen Feldspieler setzte. Die letzten beiden Minuten waren dann sogar noch die spannendsten, denn beim 30:30 hatten beide Teams den Sieg auf den Fingerspitzen. Am Remis konnte aber auch der Freiwurf für die HSG nach dem Schlusspfiff nichts mehr ändern.
„Ich habe nichts zu meckern. Das war sensationeller Handball, ein fantastisches Derby, ich bin sehr zufrieden“, lobte Kubes das Spiel. Merten Krings bedauerte nur etwas, dass die krönende Vollendung nicht gelang: „Das Spiel hatte alles: Tempo, Aggressivität, Körpereinsatz, die Atmosphäre war der Wahnsinn, das ganze Spiel hat mega Spaß gemacht.“
TVE: Adams 10, Krings 7, Franke 5, Holzner 4/3, Weischer 2/2, Dräger 1, Kropp 1, Terhaer, Hübner, Kolk, Steffen, Wesseling, Madert 15 Paraden
Das nächste Heimspiel wird am 14. April (Samstag) um 19 Uhr angepfiffen. Zu Gast ist dann der Wilhelmshavener HV.