TVE: Das war kein Spiel für Menschen mit Herzproblemen!

Die Erleichterung stand den jungen Spielern nach dem Sieg recht deutlich ins Gesicht geschrieben. Foto: Schulte Renger

Handball

Emsdetten (isr). Allen war klar: Dem TVE steht das Wasser bis zum Hals – ein Sieg gegen Aue musste beim Heimspiel am Sonntagabend unbedingt her. Dumm nur, dass die „Handballpower aus dem Erzgebirge“ schon Top-Teams wie Coburg, Eisenach, Hamburg sowie Essen hat schlagen können, während die Jungs aus Emsdetten zuletzt eine Niederlage mit 20 Toren Unterschied gegen den HSV zu verdauen hatten.

Gute Voraussetzungen sehen wohl anders aus. Und so war die erste Halbzeit dann auch geprägt von der physischen Präsenz der Gäste und einem fast permanenten 4- bis 5-Tore-Vorsprung des EHV. Die Körpersprache der TVE‘ler sprach Bände; niemand schien wirklich an einen Sieg zu glauben. Nach vielen vergebenen Chancen der Gastgeber und erfolgreichen Aktionen der Gäste ging der TVE mit einem verdienten 11:16 in die Kabine. Es war an Trainer Daniel Kubeš, nun die richtigen Worte zu finden.

Nach Wiederanpfiff stand es bald 13:19 für die Gäste, die dann jedoch seltsamerweise komplett einzubrechen schienen. „Wir lassen in diesem Moment den Konter liegen, pushen euch damit, stellen das Handballspielen quasi ein. Natürlich bin ich dann etwas angepisst!“, fasste Aue-Trainer Stephan Swat das nun folgende Geschehen in der Pressekonferenz nach dem Spiel – merklich angesäuert – zusammen. Aue produzierte unnötige Fouls, münzte Chancen nicht mehr in Tore um – und der TVE? Der kämpfte. Getragen von den mitfiebernden Zuschauern, kamen die Emsdettener – unter anderem dank Dirk Holzner (bester Werfer mit 6 Toren) und des starken Sven Weßeling – dem Ausgleich immer näher.
Doch noch jemand trug enorm zum letztlich glücklichen Verlauf des Spieles bei: Keeper Maurice Paske hatte einen Top-Tag erwischt und hielt in der zweiten Halbzeit 44 Prozent aller Bälle, die auf sein Tor kamen (12 Paraden). Aus einem 17:21 (42.) wurde ein 21:21 (50.). In der 53. Minute lag der TVE erstmals vorn (24:23). Abermals gingen die Gäste fahrlässig mit ihren Chancen um, sodass der TVE belohnt wurde und ein 28:25 nach Hause brachte. Ob das die Wende zum Guten im Abstiegskampf bedeutet, lässt sich wohl kaum schon jetzt sagen – aber der Sieg war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Daniel Kubeš war mit der Leistung seines Teams zufrieden: „Hut ab vor meinen Jungs. Die Jüngsten sind einfach nach vorne marschiert und haben das in der zweiten Halbzeit phänomenal gemacht.“

Nun gilt es, auch im Auswärtsspiel gegen die „Rimparer Wölfe“ (aktuell Platz 10 der Tabelle) am kommenden Sonntag (22. Dezember) um 17 Uhr alles zu geben, um den Anschluss an die HSG Konstanz (aktuell Platz 16) nicht wieder zu verlieren.
Und vielleicht gibt es beim nächsten Heimspiel am 26. Dezember (Donnerstag) um 17 Uhr in der Ems-Halle ja ein kleines Weihnachtswunder, wenn mit dem HSC 2000 Coburg der aktuelle Tabellenführer zu Gast ist.
Statistik zum Spiel: Konstantin Madert (2 Paraden), Maurice Paske (12 Paraden, davon 2 Siebenmeter), Ole Lücke, Paul Kolk (2), Dirk Holzner (6/5), Marcel Schliedermann (2), Karl Toom (3), Johannes Wasielewski (5), Sven Weßeling (6), Julian Damm (1), Maxim Schaller (3), Tim Weischer, Jan Mojžíš, Jorn Smits

Zuschauerzahl: 1.693

Wichtiger Treffer: Paul Kolk beim 17:20.

Dirk Holzner (rechts) erzielte sechs Treffer.

Matchwinner: Torwart Maurice Paske parierte in der zweiten Halbzeit zwölf Mal. Fotos: Schulte Renger


Anzeige


Kleinanzeigen inserieren in der Zeitung


Medienberatung für gestaltete Anzeigen


Mediadaten Verlag Zeitung NRW Steinfurt