TV Emsdetten bleibt in der 2. Liga

Trainer Aaron Zierke hätte sich gewünscht, dass der TVE den Klassenerhalt aus eigener Kraft schafft. Archiv-Foto: Tholl

Handball

Emsdetten. Die Saison 2019/20 der 1. und 2. Handball-Bundesliga wird mit sofortiger Wirkung beendet. Die Entscheidung für den Abbruch trafen die 36 Profiklubs im Umlaufverfahren gemäß Covid-19-Abmilderungsgesetz mit sehr deutlicher Mehrheit.

Mit dem Abbruch der 54. Saison reagiert der deutsche Profihandball auf die massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Es wird in dieser Saison keine Absteiger geben – damit bleibt der TVE in der 2. Handball-Bundesliga.

Heike Schürkötter (Geschäftsführerin ): „Natürlich sind wir glücklich darüber, dass wir endlich Klarheit haben. Und dass wir auch in der nächsten Saison in der 2. Handball-Bundesliga spielen. Nichtsdestotrotz gibt es viele Fragezeichen. Nicht nur für uns oder für den Handball, sondern vielmehr für den gesamten Sport. Unklar bleibt ja wann wir wieder trainieren können. Auch kann niemand absehen, wann wir wieder vor Zuschauern spielen können.“

Frank Wiesner (Geschäftsführer): „Ich bin froh, dass die HBL jetzt entschieden hat, auch wenn ich gerne die Saison sportlich zu Ende gebracht hätte. So können wir jetzt die Planung der neuen Saison angehen.“

Aaron Ziercke (Trainer): „Heute wurde ein erster wichtiger Schritt gemacht, der Klarheit bringt. Natürlich wäre es mir und auch der Mannschaft viel lieber gewesen, den Klassenerhalt sportlich zu schaffen. Aber da dies ja definitiv nicht möglich ist oder war, freue ich mich dennoch nun darüber, dass wir jetzt den nächsten Schritt gehen können und weiter in die Planungen einsteigen können. Sobald wir absehen können, wann Tag x, also Saisonstart sein kann, lässt sich die Vorbereitung planen.“

Die Mitgliederentscheidung für den Abbruch der 54. Saison macht den Weg frei für die Bewertung der vorzeitig beendeten Spielzeit durch das achtköpfige Präsidiumder Handball-Bundesliga e. V. Die hierfür herangezogene Abbruchtabelle wurde nach eingehender juristischer Prüfung auf Basis der Quotientenregel erstellt (Pluspunkte am 12. März, dividiert durch Anzahl absolvierter Spiele mit 100 multipliziert und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Bei gleichem Quotienten entscheidet die Tordifferenz).

Hieraus ergeben sich folgende Wertungen: Der THW Kiel ist als Tabellenerster „Deutscher Meister“ der Saison 2019/20, die SG Flensburg-Handewitt ist Tabellenzweiter und dadurch ebenfalls für die Champions League 2020/21 qualifiziert. Die Tabellenplätze 3 bis 5 berechtigen zur Teilnahme an der Euro League (vorher EHF Cup) 2020/21. Qualifiziert sind SC Magdeburg, TSV Hannover-Burgdorf, Rhein-Neckar Löwen).
HSC 2000 Coburg ist Meister der 2. Handball-Bundesliga Aufsteiger in LIQUI MOLY HBL sind HSC 2000 Coburg und TUSEM Essen (Zweitplatzierter)

Es gibt keine sportlichen Absteiger aus der 1. und 2. Handball-Bundesliga

Nach Abstimmung mit dem Deutschen Handballbund steigen statt wie im Grundlagenvertrag vorgesehen drei Teams, in der kommenden Saison vier Klubs aus den vier 3. Ligen in die 2. HBL auf.

Zum jetzigen Zeitpunkt würde sich durch obige Saisonbewertung eine Aufstockung der LIQUI MOLY HBL von 18 auf 20 Klubs sowie in der 2. Handball-Bundesliga von 18 auf 19Klubs ergeben (HSG Krefeld hatte keine Lizenz erhalten und steht als Absteiger aus der 2. HBL fest).

Liga-Präsident Uwe Schwenker: „Die vorrangige Aufgabe für uns alle bleibt es, die Infektionsrate weiter und stabil nach unten zu drücken. Nur mit äußerster Disziplin werden wir das Coronavirus in den Griff bekommen. Natürlich hätten wir unsere Saison liebend gerne zu Ende gespielt. Dafür haben wir alles getan, aber die Corona-Pandemie lässt dies derzeit einfach nicht zu. Ein Wiedereinstieg zu einem noch späteren Zeitpunkt ist nicht mehr machbar, da das Zeitfenster, das uns bis zum 30. Juni bleiben würde, zu klein wäre, um den Spielern auch nur annähernd die Chance zu geben, sich im Trainingsbetrieb auf den harten Wettbewerbvorzubereiten. Das Verletzungsrisiko wäre zu groß. Deswegen ist der Abbruch der Saison sehr bitter, aber alternativlos.“

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „Nach sechs Wochen Corona-Krise bleibt unsere Situation sehr ernst. Dank eines sehr guten Krisenmanagements werden wir auch die kommenden Wochen meistern. Der Abbruch der Saison unterstreicht aber die große Bedrohung, in der wir uns mehr denn je befinden. Existentiell entscheidend wird es nun sein, wann wir wieder in unseren Arenen vor Zuschauern spielen können. Wir tun daher alles uns Mögliche, um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen, damit die Politik möglichst zeitnah eine auch für uns praktikable Neubewertung vornimmt.

Alle 36 Klubs und deren Mitarbeiter, die HBL GmbH sowie alle Sponsoren und Subunternehmen hoffen, dass die Anzahl der Neuinfektionen weiter sinkt.Damit verbunden ist die Hoffnung, dassdie Ministerpräsidenten und die Bundesregierung bei ihrer nächsten Sitzung(30. April)eine Neubewertung der Corona-Krise vornehmen können, welche Planungssicherheit im Hinblick auf den Einstieg in die Saison 2020/21 gibt.


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