Für Fans der Bundesliga ist es gewohnte und gelebte Routine: Jede Woche wird das Spiel ihrer Lieblingsmannschaft übertragen. Dabei stehen ihnen die Möglichkeiten des Streams in Apps, auf Fernsehbildschirmen oder auf dem Desktop zur Verfügung. Fans von Regionalligen mussten bis dato auf solch einen Luxus verzichten.
Mit zwei Anbietern soll sich das Angebot jedoch ändern. Das Essener Start Up-Soccerwatch und Sportdeutschland.tv bieten Fans jeweils eine Plattform, auf der die Spiele ihrer Regionalhelden live gesehen werden können. Ein Hoffnungsschimmer! Doch warum gab es diese Idee bisher nicht?
Bundesliga dominiert
Der Wunsch, auch Sportarten der unteren Ligen zu übertragen und zur Verfügung zu stellen, herrschte schon lange bei vielen Fans. Doch Sport ist ein lukratives Geschäft, das mit der Reichweite und Nachfrage zusammenhängt. Nicht ohne Grund wird um die Übertragungsrechte der Bundesliga, Champions League oder dem UEFA Cup gestritten. Pay TV-Sender Sky und die öffentlichrechtlichen Sendeanstalten liefern sich dazu in regelmäßigen Abständen ein Kopf an Kopf-Rennen, um die höchste Summe.
Durch Einsatz des Streamings bekamen Fans jedoch mehr Angebote geliefert. Verschiedene Anbieter stellen ihre Kanäle zur Verfügung und übertragen die Spiele der Bundesligisten auf ihren Seiten. Klar, dass auch hier die Kosten zu einem gewissen Teil an den DFB abgegeben werden und Lizenzen eine größere Summe Geld in Anspruch nehmen. Doch das Interesse an den Spielen rechtfertigt es.
Kleinere Vereine mit weniger finanziellen Mitteln
Genau diese finanzielle Differenz ist der Grund, warum Kreisligisten bisher ohne Publikum vor dem Bildschirm spielen mussten. Die wenigen Gelder ließen es nicht zu, dass teure Technik angeschafft wird, um die überschaubare Zuschauerschaft zu bedienen. Zudem würde sich die Gefahr erhöhen, dass zu den Live-Spielen kaum mehr Publikum am Spielfeldrand auftaucht.
Doch die digitale Zukunft dürfen sich die kleineren Vereine nicht entgehen lassen. Zur Unterstützung der Ressourcen bieten Soccerwatch und Sportdeutschland.tv Möglichkeiten an, die für jeden Verein erschwinglich sind. Mit einer vollautomatischen Kamera werden die Spiele übertragen. Weder Personal noch komplizierte Technik bedarf es dafür. Für den Kreisligisten-Fan eine wahre Bereicherung, wenn Geburtstage oder Urlaube mit dem Spielplan kollidieren.
Foto: privat
Relevanz zeigen
Das Angebot richtet sich jedoch nicht nur auf den König Fußball. Auch Handball, Tennis, Basketball und Tischtennis werden in den Streams angeboten. Der Handballverein TV Emsdetten ist bereits Teil von Sportdeutschland.tv und überträgt regelmäßig seine Spiele über deren Kanäle. Ein kleiner Schritt, um Leistungen und Spieler auch außerhalb der Region bekannt zu machen. Diesen Weg müssen kleinere Vereine gehen, um weiterhin im Fokus der Fans zu bleiben.
Denn die Abwanderung aus den kleineren Städten in die Großstadt führt auch bei lokalen Sportvereinen dazu, dass Spieler und Fans ab einem gewissen Alter ihre Heimat verlassen - und somit auch ihren Verein. Meist ist dies auch das Ende einer Fanliebe. Doch mit der Möglichkeit des Streamings kann diese Verbindung aufrechterhalten werden. Der Verein generiert mehr Relevanz und Interesse, was wiederum die Zuschauerzahlen steigen lässt.
Es geht darum, die regionale Grenze endlich aufzubrechen und über den lokalen Tellerrand zu schauen. Nur so kann der Regionalsport mit großen Schritten in die Zukunft gehen und sich digital verbreiten. Entwicklung findet nicht nur auf dem Spielfeld statt.
