Wie geht es für Dortmund und Gladbach nach dem Rose-Transfer weiter

Der BVB hat seinen Wunschtrainer bekommen. Foto: wirin

Fußball

Am Rose(n)montag wurde es endlich bekanntgegeben. Nach wochenlangen Gerüchten und halbgaren Dementi wurde schließlich mitgeteilt, dass der Trainer von Borussia Mönchengladbach, Marco Rose, ab der kommenden Saison bei der anderen Borussia aus Dortmund an der Seitenlinie stehen wird.

Völlig überraschend kommt der Wechsel jedoch nicht. Schon länger wurde Rose als Wunschlösung in Dortmund gehandelt. Doch was hat der Wechsel für die beiden Vereine zu bedeuten? Wir schauen aus den verschiedenen Perspektiven auf den Trainerwechsel des Jahres.

Rose hat sich entschieden

Spätestens seitdem sich der BVB von Lucien Favre getrennt hat, galt Marco Rose als heißester Kandidat auf den Trainerposten. Nur wenig später wurde bekannt, dass der Trainer eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag besitzt. Diese hat Rose nun gezogen. Fünf Millionen Euro werden für den BVB fällig. Während sich die Verantwortlichen in Dortmund erfreut zeigen, konnte Max Eberl von Borussia Mönchengladbach seine Enttäuschung nicht verbergen: „Wir haben in den vergangenen Wochen viele Gespräche miteinander geführt, in denen es um die Zukunft von Marco ging. Leider hat er sich nun entschieden“, so der Sportdirektor am Montag.

Was bedeutet der Wechsel für Gladbach?

Noch eine Woche vor Bekanntgabe des Wechsels schätzte der Sportdirektor die Chancen auf einen Verbleib Roses auf über 90 % ein. Allerdings dürfte ihm schon vor zwei Jahren bei der Vertragsunterschrift bewusst gewesen sein, dass Gladbach für Rose nur eine Durchgangsstation sein sollte. Warum sonst eine verhältnismäßig geringe Ausstiegsklausel von 5 Millionen Euro?

Frei nach dem Motto „Reisende soll man nicht aufhalten“ scheinen sich die meisten Fans mit der Entscheidung bereits arrangiert zu haben. Zudem ist das Vertrauen in Sportdirektor Eberl groß, dass er wieder einmal eine passende Lösung aus dem Hut zaubert. Jesse Marsch von Red Bull Salzburg sowie Eric Ten Haag von Ajax Amsterdam gelten als heißeste Kandidaten auf die Nachfolge von Rose. Auch wenn Eberl betonte, dass man die Saison professionell zusammen beenden wolle, liegt bei der passenden Alternative auch ein vorzeitiger Wechsel im Bereich des Möglichen. Immerhin kommt es auch noch zum direkten Duell der beiden Mannschaften im Viertelfinale des DFB-Pokals.

Was bedeutet der Wechsel für Dortmund?

Der BVB hat seinen Wunschtrainer bekommen. Auch wenn beide Mannschaften derzeit punktgleich sind, sieht Marco Rose mit dem BVB berechtigterweise bessere Chancen, langfristig um Titel mitzuspielen. Derzeit läuft es bei den Schwarzgelben zwar alles andere als rund, allerdings steckt in der Mannschaft weit mehr, als sie momentan auf den Platz bringt. Edin Terzic ist es nach der Entlassung Favres bislang noch nicht gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren – das ist natürlich auch Thema beim Austausch der Fanclubs. Mit sechs Punkten Rückstand auf Platz 4 muss es jetzt das Ziel sein, noch die Champions League zu erreichen. Allerdings ist nun zu befürchten, dass der Interimscoach zu einer „Lame Duck“ werden könnte. Derzeit deutet jedenfalls alles darauf hin, dass die Bayern auch ihre neunte Meisterschaft einfahren. Bei den Bundesliga Tipps sind sie mit einer Quote von 1,03 der klare Favorit (Stand: 18.02.). Marco Rose soll daran in der kommenden Saison etwas ändern. Immerhin wollen die Fans mehr zu feiern haben als die anstehenden Jubeläen.

Warum wechselt Rose?

Auf den ersten Blick scheint der Wechsel unverständlich. Der BVB ist direkter Ligakonkurrent und wurde zuletzt deutlich mit 4:2 geschlagen. Derzeit liegen beide Mannschaften punktgleich sechs Zähler hinter Platz 4. Auch in der Champions League stehen beide Mannschaften im Achtelfinale. Allerdings stehen Marco Rose in Dortmund noch einmal bessere Mittel zur Verfügung als in Gladbach. Aktuell mögen beide Mannschaften Kopf an Kopf liegen, jedoch ist das Potenzial beim BVB um ein Vielfaches größer. Akteure wie Jadon Sancho oder Erling Haaland gehören zu den besten Spielern Europas. Bereits in Salzburg und Gladbach hat Rose gezeigt, dass er ein taktisch versierter Trainer ist, der auch die richtige Emotionalität mitbringt. Genau diese versprechen sich auch die Verantwortlichen beim BVB – schließlich sollen die zahlreichen Supporter und Fanclubs wieder mitgenommen werden.

Auch wenn die Reaktionen auf den Wechsel von Verwunderung bis Verärgerung reichten, könnte er sich als Win-Win-Win-Situation für alle drei Parteien erweisen. Gladbach bekommt fünf Millionen und die Chance, mit einem neuen Trainer frische Impulse zu setzen, BVB will mit Rose eine neue Ära einläuten und Rose selbst, kann beim BVB den nächsten Schritt in seiner Karriere wagen. Die Fans beider Teams dürfen sich auf die neue Saison freuen.


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