Saerbeck. Der Paul-Beckschwarte-Preis für besondere ehrenamtliche Verdienste um den Sport in Saerbeck geht in diesem Jahr an Dr. Birgit Schuh vom Reiterverein St. Georg.
Die „grande dame“, eine ganz Große des Saerbecker Reitsports, nannte Dr. Tobias Lehberg Birgit Schuh bei der Preisverleihung im Rahmen der „Saerbecker Sportschau“ am Freitagabend in der Festhalle Hövel. „In der Mannschaft kämpfen alle für alle und stecken auch Niederlagen gemeinsam ein“, beschrieb Birgit Schuh im Interview auf der „Sportschau“-Bühne einen für sie wesentlichen Aspekt des Mannschaftssports, der ihr so am Herzen liegt – das ist wohl ein Satz, der auch auf ihr ausdauerndes und umfangreiches Engagement für den Reiterverein (RV) zutrifft.
Birgit Schuh engagiert sich seit 49 Jahren im Vereinssport, führte Tobias Lehberg in seiner Laudatio aus. Seit 1976 war sie zehn Jahre lang Jugendwartin im RV, als eine der ersten Frauen im Vereinsvorstand. 1986 übernahm sie die Stellvertretende Geschäftsführung und von 1988 bis 1989 den Stellvertretenden Vorsitz. In dem beinahe halben Jahrhundert ihres Engagements arbeitete Birgit Schuh 37 Jahre lang als Übungsleiterin.
Die Jugend- und Nachwuchsarbeit war ihr besonders wichtig. Eines der jüngsten Beispiele ist die neu aufgesetzte Zusammenarbeit mit der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG). Ebenso setzte sie sich bei der Organisation von Turnieren und beim Werben von Sponsoren ein. Ebenfalls aktuell ist ihre federführende Arbeit an der Vereinschronik anlässlich des 100-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr. Besonders hob Tobias Lehberg Birgit Schuhs zentrale Verdienste in den Jahren 2020 bis 2023 hervor, als es um den Bau und die Finanzierung der neuen Sportstätte ging. Das Publikum im Saal quittierte die Laudatio mit anhaltendem stehendem Applaus. Die Ehrenmedaille überreichten Bürgermeister Dr. Lehberg und Florian Bücker, Vorsitzender des Sportausschusses.
„Die Zusammenarbeit war immer von einer konstruktiven, sachlichen und freundlichen Atmosphäre geprägt trotz aller Unsicherheiten“, erinnerte sich Tobias Lehberg an die Gespräche während Planung und Bau der neuen Reithalle. „Auch wenn es schwierig war, du hast immer daran geglaubt.“
Gefragt nach dem Wesen des Vereinssports, antworte Birgit Schuh schlicht „Gemeinschaft“. Vereine seien allerdings auf das Ehrenamt angewiesen, „das ist schwieriger geworden“. Sie reichte einen Teil des Lobs ihrer Verdienste gleich weiter: „Dass wir unsere Vereinshalle stemmen konnten, lag ganz zentral an dem großen ehrenamtlichen Engagement und Zusammenhalt.“ Für die Zukunft ihres Vereinssports wünschte sie sich, den Mannschaftssport erfolgreich zu halten: „Wir sind ein Mannschaftsverein dank unserer guten Jugendarbeit – Individualisten gibt es genug.“
Der Namensgeber des Paul-Beckschwarte-Preises war 20 Jahre lang Ratsmitglied und Mitglied der CDU-Fraktion und währenddessen Stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Sportausschusses und des Ausschusses für Familien und Senioren. Neben der Kommunalpolitik war er in vielen Vereinen und der Kirche engagiert. Beliebt für seine Ausgeglichenheit und Sachorientierung, genoss Paul Beckschwarte über Parteigrenzen hinweg hohes Ansehen, rief Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg bei der Erläuterung des Preises in Erinnerung. Paul Beckschwarte verstarb 2010 im Alter von 64 Jahren. Der nach ihm benannte Preis für besondere ehrenamtliche Verdienste um den Sport in Saerbeck wurde 2017 erstmalig vergeben. Über die Vergabe beschließt der Gemeinderat auf der Grundlage von Vorschlägen.