Seit Anbeginn der Formel 1 fand der Große Preis von Deutschland insgesamt 78 Mal statt. Das erste Mal wurde er 1926 in Berlin ausgetragen. Damals gewann der Deutsche Rudolf Caracciola. Das letzte Mal fand das Event 2019 in Hockenheim statt. Der Sieger war am Ende Max Verstappen aus den Niederlanden.
Angesichts dieser Zahlen steht außer Frage, dass Deutschland schon immer ein wichtiger Austragungsort für die Formel 1 war. Leider ändert das nichts daran, dass der Große Preis von Deutschland seit 2019 nicht mehr ausgetragen wird. Für Fans ist das natürlich eine große Enttäuschung. Sie fragen sich, ob und wann eine Rückkehr möglich ist.
Interesse an der Formel 1 nimmt in Deutschland seit Jahren stetig ab
Die Formel 1 in Deutschland befindet sich aktuell in einer Krise, was hauptsächlich daran liegt, dass es an vielversprechenden Talenten fehlt. Seit Nico Rosberg und Sebastian Vettel aufgehört haben, fehlt es der deutschen Formel 1 an Stars, die das Publikum begeistern können und die Massen anziehen. Tatsächlich ist es sogar so, dass Deutschland aktuell nur durch Nico Hülkenberg vertreten wird. Nico Hülkenberg ist keineswegs schlecht, aber mit den ganz großen Namen des Sports wie Max Verstappen, Lando Norris und Oscar Piastri kann er nicht mithalten. Damit hat die Formel als bester Sport, um zu wetten, an Bedeutung verloren. Die meisten Deutschen ziehen Fußball, Handball und Tennis vor.
Ein neuer Star könnte den Wandel herbeirufen
Sollte die Popularität der Formel 1 in Deutschland wieder zunehmen, könnte das die Massen dazu bewegen, erneut zahlreich an den Rennstrecken zu pilgern. Als die Legende Michael Schumacher seine goldenen Jahre erlebte, war die Situation schließlich ganz anders. Der Superstar gewann insgesamt sieben Weltmeisterschaften, womit er gemeinsam mit Lewis Hamilton zu den größten Fahrern der Rennsportgeschichte gehört.
Zu Zeiten von Michael Schumacher war die Formel 1 in Deutschland so beliebt, dass sie fast schon an die Popularität der Bundesliga heranreichte. Aktuell ist das nicht mehr vorstellbar. Es braucht also ein neues Talent, das die Herzen der deutschen Fans erobert. Wann und ob es überhaupt wieder einen solchen Star geben wird, ist eine ganz andere Geschichte.
Gründe für das Ausbleiben des Großen Preises von Deutschland sind hauptsächlich finanziell
Sowohl Hockenheim als auch Nürburg gehörten lange Zeit zu den besten Austragungsorten der Formel 1. Der Große Preis von Deutschland konnte daher sogar mit dem Großen Preis von Großbritannien oder dem Großen Preis von Italien mithalten. Die Streckenqualität ist also nicht der Grund, weswegen das Rennen nicht mehr Teil des Kalenders ist. Vielmehr geht es um finanzielle Herausforderungen. Die Austragung des Rennens ist mit enormen Kosten verbunden, die durch Sponsorengelder, Ticketverkäufe und TV-Rechte zumindest teilweise wieder eingespielt werden müssen. Das ist aktuell aufgrund der fehlenden Popularität in Deutschland nicht realistisch.
Hinzu kommt ein weiteres Problem: Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern werden die Rennen in Deutschland nicht staatlich subventioniert. Da die Antrittsgebühren von den Veranstaltern im zweistelligen Millionenbereich liegen, ist es verständlich, dass die Streckenbetreiber die Anforderungen nur schwer erfüllen können. Sie haben sich daher dafür entschieden, die Austragung bis auf Weiteres auszusetzen.
Eine Rückkehr im Jahr 2026 ist nicht ausgeschlossen
Obwohl die Situation für deutsche Fans aktuell trist aussieht, ist eine Rückkehr des Großen Preises von Deutschland im Jahr 2026 nicht komplett ausgeschlossen. Der Grund dafür ist eine geplante Kalenderreform, die ein Rotationsprinzip zwischen einzelnen Austragungsorten vorsieht. Würde ein solches Rotationsprinzip beschlossen, würden auch traditionelle Strecken wie Hockenheim und der Nürburgring wieder eingeführt. Das könnte die Kosten für die einzelnen Veranstalter deutlich senken. Des Weiteren gibt es bereits einige Investorengruppen, die sich überlegen, den Großen Preis von Deutschland finanziell zu unterstützen. Vor allem beim Hockenheimring stehen die Chancen dafür gar nicht so schlecht.