Borghorst. Deutschlands Wasserballerinnen haben sich in einer wahren Nervenschlacht für die Europameisterschaft 2020 in Budapest qualifiziert. Mit dabei ist Fabienne Heerdt aus Borghorst.
Die Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) siegte in der entscheidenden zweiten Play-off-Partie der EM-Qualifikation in Duisburg gegen Rumänien mit 14 : 11 (1 : 2, 2 : 3, 2 : 2, 5 : 2/4 : 2) nach Fünfmeterwerfen, nachdem das Hinspiel in Focsani mit 13 : 14 verloren gegangen war. Zum vierten Mal im deutschen Aufgebot stand auch die Borghorsterin Fabienne Heerdt, die in der Bundesliga für den Meisterschaftsdritten SV Nikar Heidelberg spielt.
Die Partie bot Dramatik pur, zumal sie aus deutscher Sicht lange Zeit alles andere als optimal verlief: Vor 300 Zuschauern im Duisburger Schwimmstadion schwamm die DSV-Auswahl zusätzlich zu der Auswahlniederlage fast über die gesamte Spielzeit ebenso einem Rückstand hinterher.
Auch der angereiste Fanblock des SV Olympia Borghorst musste auf der Tribüne leiden : „Die Deutschen waren viel zu nervös“, berichtete der frühere SVO-Wasserballwart Matthias Beckonert. Nach einem anfänglichen 1 : 4-Rückstand stand es nach einem furiosen Schlussviertel zum Ende der regulären Spielzeit aber 10 : 9, wobei einzig in den beiden letzten Spielminuten beim 9 : 8 und 10 : 9 eine deutsche Führung zu verzeichnen war.
Erst ein Treffer von Jennifer Stiefel (Spandau 04) 16 Sekunden vor der Schlusssirene rettete den EM-Achten von 2018 in das direkt im Anschluss folgende Fünfmeterwerfen. Auch hier ließen die Deutschen den zweiten Wurf liegen, allerdings versenkte dann Gesa Deike (Bayer Uerdingen) nach zwei zwischenzeitlichen rumänischen Fehlversuchen den entscheidenden fünften Wurf. Die beim SV Olympia Borghorst groß gewordene Fabienne Heerdt war in der entscheidenden Phase nur Zuschauerin, durfte nach dem Wechselbad der Gefühle dann doch noch jubeln.
