Rheine (isr). Der Erstklässler Alexander Timmer dürfte eines der wenigen Kinder seiner Altersklasse sein, die das bisher eher unbekannte Totenkopf-Schwimmabzeichen in der Tasche haben. Und das ist eine beeindruckende Leistung, denn der erst Siebenjährige musste dafür eine Stunde lang ununterbrochen schwimmen.
Geweckt wurde Alexanders Vorliebe für das nasse Element erst letztes Jahr im Sommer-Urlaub. „Als ich erfahren hatte, dass die Schule Schwimmunterricht erteilt und die Kinder entsprechend ihren Lernvoraussetzungen in drei Gruppen einteilt, wollte ich meinem Sohn die Zugehörigkeit zur Nichtschwimmergruppe ersparen.
Wir sind dann fast jeden Tag schwimmen gegangen und Alexander hat in weniger als zwei Monaten das Schwimmabzeichen in Silber geschafft“, berichtet Alexanders Vater Oliver. Für viele Kinder stellen die Motivationsabzeichen vom „Frosch“ über das „Seepferdchen“ bis hin zum „Piraten“ beziehungsweise „Seeräuber“ eine große Hilfe beim Schwimmenlernen dar. Auch Alexander hangelte sich begeistert von Abzeichen zu Abzeichen und war nach jeder bestandenen Prüfung natürlich stolz wie Bolle.
Durch die Reformierung der Schwimmabzeichen 2020 (siehe Info-Kasten) ist übrigens auch eine Altersgrenze gefallen: Alexander muss nun nicht mehr bis zu seinem neunten Geburtstag warten, um die nächste Stufe in Angriff nehmen zu können: „Ich trainiere jetzt für das Schwimmabzeichen in Gold. Besonders im Transportschwimmen bin ich gut. Ich kann meinen Vater schon 75 Meter weit ziehen. Allerdings muss ich noch etwas schneller schwimmen. Das wäre dann auch gut für mein Sportabzeichen“, so Alexander.
Die DLRG gab im Jahr 2017 bekannt, dass fast 60 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer sind. Alexander Timmer dürfte das perfekte Gegenbeispiel sein.
Bundesjugendspiele im Schwimmen
Alexander würde nun auch gerne an Bundesjugendspielen im Schwimmen teilnehmen, die von seiner Schule leider nicht angeboten werden (können). „Bundesjugendspiele im Schwimmen dürfen aber nicht nur von Schulen, sondern auch von Vereinen eigenständig durchgeführt werden. Alexander und andere Kinder würden sicher gerne teilnehmen, wenn ein Verein in Rheine solch eine Veranstaltung anbieten würde“, ist sich sein Vater sicher.
Mehr über Schwimmabzeichen
Die im Text genannten Motivationsabzeichen bestätigen übrigens zwar die erbrachte Leistung, aber diese ist nach Auffassung von Fachleute nicht hinreichend, um ein Kind von den Eltern unbeaufsichtigt schwimmen zu lassen. Dies ist erst mit dem Schwimmabzeichen in Bronze erreicht.
Erst dann kann ein Kind „richtig“ schwimmen. Die auf Bronze folgenden Stufen sind die Schwimmabzeichen in Silber und Gold. Die Vergabe dieser Schwimmabzeichen wurde 2020 reformiert. Es gibt nun keine Unterscheidung mehr zwischen Männern und Frauen oder zwischen Erwachsenen und Kindern sowie Jugendlichen, sondern nur noch den „Deutschen Schwimmpass“ mit gleichen Leistungsanforderungen und einheitlichen Schwimmabzeichen für alle.
Dies macht es insbesondere für Erwachsene deutlich einfacher, „Gold“ zu erlangen. Übrigens kann man sich neuerdings das Schwimmabzeichen in Gold für das Sportabzeichen im Bereich Ausdauer (Stufe Gold) anrechnen lassen. Weiterführende Schwimmabzeichen sind die deutlich weniger bekannten DLRG-Abzeichen (Junior-Retter, Bronze, Silber, Gold) oder die Abzeichen vom DSV (Hai, Silber, Gold) abgedeckt. Auch die drei Totenkopfabzeichen gehören dazu.