Kampfsport ohne Körperkontakt

Kumite am Ball: Es gilt, in kurzer Zeit so häufig wie möglich Techniken vor dem Ball so zu platzieren, dass im sportlichen Wettkampf dafür Punkte erzielt würden. Collage: privat

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Rheine. Wie kann man Kampfsport tainieren ohne Körperkontakt zu haben? Auf diese Frage mußten in Zeiten von Corona Antworten gefunden werden.

Beim traditionellen Karate-Do, so wie es beim TV Jahn trainiert wird, gibt es zum Glück ein breites Übungsspektrum. In der Gymnas­tik und den allgemeinen Konditionsübungen werden Grundlagen geschaffen, um darauf aufbauend dann auch sportliche Wettkämpfe bestreiten oder in den Kyu- und Danprüfungen (Schüler- und Meistergraduierungen) das technische Können zu demonstrieren.

Natürlich galt es auch, die Rechtsverordnungen und Hygienekonzepte zu beachten. Deshalb wurde ab Mitte Mai mit Wiederaufnahme des Trainings – wann immer das Wetter es zuließ – auf den Platz Athen im Außenbereich des Sportparks ausgewichen und mit viel Abstand – aber eben doch endlich wieder gemeinsam – trainiert. In der Halle Tokio musste die Teilnehmerzahl begrenzt und die Trainingszeit auf 60 Minuten verkürzt werden. Eine unliebsame Umstellung wurde erforderlich, weil das gewohnte „Barfuß-Training“ nicht erlaubt war und immer noch nicht ist. Manche Bewegungen werden mit Schuhen etwas schwieriger.

Um nun dennoch intensiv Grundschule üben zu können, mussten die Übungsformen überdacht werden. Traditionell werden Technikkombinationen in Bahnen vorwärts und rückwärts geübt. Dafür reichte der Platz in der Halle jetzt nicht mehr. Mehr als drei Schritte vor und wieder zurück waren bei zwei Reihen nicht mehr möglich. Wenn aber alle die Übungen im Kreis liefen, war das Platzproblem schnell gelöst und ganz nebenbei wurden die Bahnen sogar deutlich länger und damit auch anspruchsvoller.
Das Kata-Training bekam etwas mehr Raum als sonst. Kata sind festgelegte Bewegungsabläufe von Verteidigungs- und Angriffstechniken, die auch als Kampf gegen einen imaginären Gegner oder als Schattenkampf bezeichnet werden. Sie werden auch als Schlüssel einer Stilrichtung bezeichnet.

Aber auch die Partnerformen wurden weiterhin in veränderter Form geübt. Zwei Karateka, die sich mit großem Abstand gegenüberstanden, führten jeweils die Angriffs- und Verteidigungstechniken aus. So konnte das Techniktraining zumindest mit Reaktionstraining verknüpft werden. Inzwischen sind die Einschränkungen nun etwas ge­lockert worden und in begrenztem Maße sind auch wieder Partnerübungen möglich. Es können zudem Hilfsmittel eingesetzt werden. So können die Kinder sich endlich wieder beim Kumite am Ball auspowern. Dabei wird taktisches Bewegen für einen Angriff im sportlichen Freikampf eingeübt. Damit die Abstandsregeln eingehalten werden, können immer nur vier Kinder an den Bällen üben und die anderen bekommen in der Zeit andere Aufgaben oder dürfen sich ein wenig ausruhen.
Um auch Prüfungen durchführen zu können, gibt es seitens der Karate-Fachverbände Handlungsempfehlungen für Ersatzübungen. Die Reaktionsübungen können auch mit Abstand durchgeführt und taktisches Bewegen zum Beispiel beim Kumite am Ball gezeigt werden.

Die Partnerübungen sind nur mit festen Übungspartnern möglich. Ein häufiger Partnerwechsel, der sonst unverzichtbar ist, um gelernte Techniken auch flexibel abrufen zu können, ist bis auf Weiteres nicht möglich. Dennoch gestaltet das Trainerteam das Training abwechslungsreich und zielorientiert. Die Kyu-Prüfungen, die vor den Sommerferien stattfinden sollten, werden im September und Oktober nachgeholt.
Es ist auch für Interessenten wieder möglich, an einem Schnuppertraining teilzunehmen. Dazu ist eine Anmeldung per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erforderlich und es wird dann nach den Infos zum Hygienekonzept ein Termin vereinbart. Weitere Infos gibt es auch unter www.karate-rheine.de oder www.tvjahnrheine.de.


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