Rheine. „Wir brauchen im Sport eine neue Runde Bock. Bock darauf, etwas zu verändern!“ Henning Harnisch, Vizepräsident des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin, redete Klartext, als er gemeinsam mit Mitri Sirin und Ralf Kamp, Vorstandsvorsitzender des TV Jahn Rheine, die Aktion „Sport vernetzt“ vorstellte.
Bei dem bundesweiten Projekt geht es darum, Kinder für Sport und Bewegung zu begeistern. Gemeinsam stellten die Initiatoren mit weiteren Partnern aus Rheine jetzt „Sport vernetzt“ dem Rotary-Club Rheine vor. Dessen Präsident Franz-Jürgen Kümpers freute sich über ein „volles Haus“ mit 60 Teilnehmern im Stadtpark-Restaurant.
Welche Bedeutung der Sport hat, stellte sehr authentisch Mitri Sirin vor. Der 52-jährige gebürtige Rheinenser ist als Moderator des ZDF-Heute-Journals bekannt. „lch bin im Arbeitermilieu im Schotthock aufgewachsen. Meine Mutter hat bei Kettelhack gearbeitet, mein Vater bei Kümpers“, schilderte der Journalist und ehrenamtliche Botschafter der Aktion „Sport verbindet“. „Wir waren in meiner Kindheit immer draußen, das war abenteuerlich“, berichtete er aus seiner Kindheit in Rheine. „Irgendjemand hat mich beim Kicken gesehen und dann zum VfB Rheine geschleppt. Diese Mannschaft sei heute noch miteinander verbunden. „Das alles hat mir Halt und Identität gegeben. Ich profitiere heute noch davon“, berichtete Sirin weiter.
Harnisch, früher Basketball-Nationalspieler und Europameister im Jahr 1993, schilderte die Ziele des Projektes „Sport vernetzt“. Im Schulsport sei die Lage teilweise dramatisch. Und die nicht so privilegierten Kinder landeten nicht so häufig in Sportvereinen. „Wir wollen Wege finden, wie wir diese Kinder für die Sportvereine gewinnen können“, sagte Harnisch.
Rheine könne hier ein Vorzeigeort in der Bundesrepublik werden. Es sei schon überragend, was zum Beispiel der TV Jahn Rheine hier bei den Ganztagesangeboten der Grundschulen leiste. Dass das Projekt „Sport vernetzt“ eine Menge bewegen könne, unterstrich Ralf Kamp vom TV Jahn: „Wir haben uns kennen und schätzen gelernt, weil wir Lust haben, etwas zu bewegen“, blickte der TV-Jahn-Chef optimistisch in die Zukunft.