Essen. Mit der Frühjahrsregatta auf dem Baldeneysee beginnt für die Kanusportlerinnen und -sportler des Wassersportvereins Rheine traditionsgemäß die Rennsportsaison. Mit einem ausnahmsweise kleinen Team reiste der WSV in den Süden von Essen zum ersten großen Leistungstest.
Der Baldeneysee hat so einige Tücken, die es den Kanutinnen und Kanuten nicht leicht machen. Es ist ein breites Gewässer, sehr windanfällig und auch das Wetter zeigte in den vergangenen Jahren seine gesamte Bandbreite von Schnee, Regen über Hagel bis hin zu Kälte – aber auch, wie dieses Mal – Sonnenschein bei angenehmen Frühlingstemperaturen und meist wenig Wellengang. Die äußeren Voraussetzungen stimmten also schon einmal.
Mit Marit Möller trat das einzige Mädchen der WSV-Mannschaft bei den weiblichen Schülern B AK12 an. Im K1-Vorlauf über 500 Meter verfehlte sie ganz knapp den direkten Einzug in den Endlauf. „Leider hatte sie in ihrem Zwischenlauf etwas höhere Wellen und starken Seitenwind, mit dem sie nicht so gut klarkam“, bedauerte Christian Lüttmann ihr knappes Ausscheiden dort. Über die Langstrecke von 2.000 Metern paddelte sie auf Platz 10 (NRW-Wertung Platz 9).
Die beiden männlichen Schüler A, Bennet Nießing und Erik Möller, starteten sowohl im K1 als auch gemeinsam im K2. In ihrem Einzelrennen über 500 Meter erreichte Bennet Nießing das B-Finale und belegte dort Platz 3, Erik Möller schied im Zwischenlauf aus. Über 2.000 Meter konnte sich Nießing nach einem guten Start in der Verfolgergruppe halten und verlor im Endspurt knapp gegen einen Kanuten vom CC Emsdetten, was Platz 8 im Rennen und Platz 3 in der NRW-Wertung bedeutete. Erik Möller erreichte in der Rennwertung Platz 21 (NRW-Wertung Platz 10). Im K2 qualifizierten sich die beiden über 500 Meter direkt für den Endlauf und beendeten ein enges Rennen auf Rang 7.
Marcel Wiechers hat es in diesem Jahr schwer, da er in die männliche Jugend gewechselt ist und dort zum jüngeren Jahrgang gehört. Zudem ist das Starterfeld in dieser Altersklasse sehr hoch, sodass nur die ersten drei eines jeden Rennens den Zwischenlauf erreichen. „Marcel ist im Vorlauf mit Platz 9 ausgeschieden“, hat Lüttmann Verständnis für das Abschneiden im K1 über 1.000 Meter. Besser lief es für den 15-Jährigen über 5.000 Meter. „In der Rennwertung paddelte er sich auf Platz 13, was aber in der NRW-Wertung Platz 3 bedeutet“, erläutert er zufrieden. Ben Kuberek und Lukas Meemann fuhren bei den Herren Junioren im K1. Der eine Routinier, Ben Kuberek, erreichte über 500 Meter zwar den Zwischenlauf, kam aber dort nicht weiter; über 1.000 Meter beendete er sein Rennen im B-Finale auf Platz 9 und paddelte sich über die 5.000 Meter auf Platz 12 in der Rennwertung (NRW-Wertung Platz 6).
Der andere Routinier, Lukas Meemann, ging nur über die Langstrecke an den Start und fuhr über die 5.000 Meter auf Platz 5, was in der NRW-Wertung Platz 3 bedeutete.
Insgesamt ist Christian Lüttmann zufrieden mit den Ergebnissen. „Alle haben sich ganz gut verkauft, wenn man die starke Konkurrenz betrachtet. Zudem gab es viele enge Entscheidungen über Weiterkommen oder Rausfliegen, da die Felder dicht beieinanderlagen“, resümierte er. „Allerdings müssen wir bis zum vorläufigen Saisonhöhepunkt, der Westdeutschen Meisterschaft in Köln Anfang Juli noch ein bisschen am Feinschliff arbeiten“, schob er nach. Am kommenden Wochenende steht die Deutsche Meisterschaft im Kanumarathon in Kassel für die Älteren an, bei der sich Lukas Meemann vor dem Abflug zur Europameisterschaft in Portugal Anfang Juni noch einmal mit seiner Konkurrenz messen muss. Für die Jüngeren steht in zwei Wochen die Regatta in Hamm auf dem Programm.