Der Weißstorch

Ein Weißstorch im Segelflug: Diese Vögel nutzen die Thermik, um große Höhen zu erreichen. Da über Meeresflächen keine Thermik entstehen kann, müssen die Vögel immer über Land fliegen, um in ihre Sommer- und Winterquartiere ziehen. Foto: Guido Gerding / wikipedia.de

Tier des Monats

(hp) Lange Jahre sah es so aus, dass der Weißstorch allmählich ausstürbe. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gingen die Bestände in Holland, Frankreich, in Westdeutschland immer weiter zurück. In der Schweiz gab es ab 1950 gar keine Weißstörche mehr. Nachdem es in Westdeutschland in den 1980er Jahren nur noch weniger als 3.000 Brutpaare gab, erholen sich die Bestände langsam wieder.

 

 

Das liegt daran, dass der Lebensraum der Störche, feuchte Wiesen und Flussauen, nicht nur strenger geschützt werden als früher, sondern auch wiederhergestellt werden.

Dort findet der Weißstorch seine bevorzugte Beute wie Frösche, Eidechsen, Schlangen, Fische, Insekten und Regenwürmer. Der Weißstorch erbeutet aber auch kleine Säugetiere wie Mäuse und frisst sogar die Eier von Vögeln, die am Boden brüten. Manchmal frisst er auch Aas.

Weißstörche werden bis zu einem Meter lang und haben eine Flügelspannweite von über zwei Metern. Dabei wiegen sie 2,5 bis 5 Kilogramm. Ihr Federkleid ist bis auf die schwarzen Schwungfedern an den Flügeln ganz weiß. Hauptsächlich verständigt sich der Storch mit seinen Artgenossen, indem er laut mit seinem langen Schnabel klappert – daher stammt auch sein volkstümlicher Name „Klapperstorch“.

Der Weißstorch nistet auf Dächern, Bäumen und Strommasten. Er nimmt aber gerne auch von Menschen angefertigte Nestunterlagen wie zum Beispiel waagrecht aufgestellte Kutschenräder an. Die Brutzeit erstreckt sich von April bis August. In dieser Zeit wird das Gelege von drei bis fünf Eiern von beiden Partnern bebrütet. Nach etwa 33 Tagen schlüpfen die jungen Störche, die dann nach zwei Monaten das Nest verlassen.

Weißstörche sind Zugvögel, die im Sommer in Europa, im Westen Asiens und in Nordafrika brüten. Im Winter ziehen die Störche viele Tausend Kilometer weit in ihre Winterquartiere in West-, Ost- und Südafrika.
Weißstörche sind geschickte Segelflieger, die zum Fliegen Aufwinde – die sogenannte Thermik – nutzen, die sich an sonnigen Tagen über erwärmten Landflächen bilden. Große Kreise am Himmel beschreibend, lassen sich die Störche von der warmen, aufsteigenden Luft immer höher in den Himmel tragen.

Dass die Störche die Kinder bringen, habt ihr sicher auch schon gehört (und glaubt das nicht, oder?). Aber wusstet ihr, dass der Storch als Glücksbringer gilt und in Thüringen sogar angeblich die Ostereier bringt?