Der Polarfuchs

Das ist Baldur – ein Polarfuchs, der im Zoo Osnabrück zu Hause ist. Sein schneeweißes Fell schützt ihn ganz hervorragend vor der eisigen Kälte am Polarkreis. Ob ihm hier im warmen europäischen Winter wohl manches Mal zu warm wird? Foto: Zoo Osnabrück

Tier des Monats

(hp) Wie es schon der Name des Polarfuches verrät, lebt er hoch im Norden in den Polargebieten unserer Erde und zählt zur Art der Füchse.

Was den Polarfuchs unter den anderen Fuchsarten besonders auszeichnet, ist die Fähigkeit, seine Fellfarbe zwei Mal im Jahr komplett zu wechseln. Während des Sommers trägt er ein braun-beiges Fell, mit dem er in der Tundra bestens getarnt ist.

Zum Winter hin bekommen die Tiere dann ein „schneeweißes“ Fell, mit dem sie am monatelang verschneiten Polarkreis von ihren Beutetieren – und natürlich auch von ihren Feinden – kaum noch zu entdecken sind. Kommt dann wieder der Frühling, tauscht er sein Fell erneut gegen die braune Variante ein.

Der Polarfuchs ist ganz hervorragend an Schnee und Eis seines Lebensraumes angepasst. Kein anderes Tier – nicht einmal ein Eisbär – hat ein Fell, das so gut gegen die eisige Kälte isoliert wie das des Polarfuches. Sogar an den Fußsohlen trägt er ein dichtes Fell.

Im Vergleich zu anderen Füchsen hat er eine recht kurze Schnauze, kurze Beine und sehr kleine Ohren: So verliert er an diesen Extremitäten nur sehr wenig Wärme an die bitterkalte Luft, und diese Körperteile sind durch ihre geringe Größe noch besser vor Erfrierungen geschützt.
Auf diese Weise hervorragend an die Kälte angepasst, überlebt er sogar Temperaturen von bis zu minus 80 Grad.

Zusätzlich frisst sich ein Polarfuchs zum Winter hin einen ordentlichen Speckvorrat an: Wiegt er bei einer Länge zwischen 70 und 90 Zentimetern und einer Schulterhöhe von 35 Zentimetern im Sommer etwa fünf Kilogramm, kann er – wenn er genügend Nahrung findet – zum Winter hin bis zu acht Kilo auf die Waage bringen.

Bei der Nahrungssuche ist der Polarfuchs nicht wählerisch: Er ist ein Allesfresser, der in seinem kargen Lebensraum keine verwertbare Nahrung verschmäht. Der Polarfuchs frisst Schneehühner, Eier, Küken, brütende Vögel, Beeren, Insekten oder sogar Aas. Er frisst sogar den Kot anderer Tiere wie etwa den von Wölfen und Eisbären, die aber zugleich seine größten Feinde sind.

Seine häufigste Beute allerdings sind Lemminge und Mäuse, die er im Sommer im Gras, zwischen dem Moos, den Flechten und Zwergsträuchern der Tundra jagt.

Der Polarfuchs kann ähnlich gut sehen wie eine Katze und auch sein Gehör ist außerordentlich gut entwickelt. Und dank seines hervorragenden Geruchssinnes kann der Polarfuchs die Nester der Mäuse und Lemminge und anderer Nagetiere sogar durch dicke Schneeschichten hindurch wittern. Blitzschnell gräbt er dann die Bauten der Nagetiere dann auf und findet sogar im tiefsten Winter so noch seine Nahrung.