Der Habicht

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dessen bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den Habicht zum Vogel des Jahres 2015 gewählt. Foto: NABU

Tier des Monats

(hp) Der Naturschutzbund Deutschland und der bayerische Landesbund für Vogelschutz haben jetzt den Habicht zum Vogel des Jahres 2015 gewählt. Mit dieser Wahl wollen die Naturschützer darauf aufmerksam machen, dass Greifvögel, zu denen auch der Habicht zählt, bei uns in Deutschland noch immer geschossen, vergiftet oder eingefangen werden – was natürlich streng verboten ist und hart bestraft wird.

Täter sind manchmal Tauben- oder Geflügelzüchter, die ihre Tiere vor den Greifvögeln schützen wollen; manchmal auch einzelne Jäger, die den Habicht und seine Verwandten als Konkurrent bei der Jagd nach Hasen oder Fasanen sehen.

Leider nimmt das illegale Bejagen von Greifvögeln in den letzten Jahren wieder zu. Und da einige Greifvogelarten wie zum Beispiel Wespenbussard oder der Rotmilan zu den bedrohten Arten zählen, sind sie dadurch sogar vom Aussterben bedroht. Nach neuen Schätzungen leben in ganz Deutschland höchstens noch 16.500 Habicht-Brutpaare.

Trotzdem ist der Habicht selbst noch nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht, aber auch dieser Vogel ist vergleichsweise selten und daher nicht leicht zu beobachten.

Wenn überhaupt, entdeckt man den etwa 50 bis 60 Zentimeter gro­ßen Vogel, wenn er auf einem seiner schnellen und meist nur kurzen Jagdflüge ist. Zur seiner Beute zählen meist mittelgroße Vögel oder Säugetiere mit einem Gewicht von drei bis vier Kilo.

Hat der Habicht von seinem Ansitz ein Beutetier entdeckt, setzt er zum Verfolgungsflug an: Niedrig über dem Boden fliegend, nutzt der Habicht in wendigem Flug jede Deckung wie Hecken, Büsche und Bäume, um – bevor er zugreift – möglichst nahe an seine Beute heranzukommen.

Der Lebensraum des Habichts erstreckt sich in Europa, Asien und Nordamerika von den arktischen Gebieten hoch im Norden bis in die Subtropen.
Bei uns in Deutschland und Europa lebt er in Wäldern, kommt aber auch in offenen Landschaften wie unserem Münsterland vor, wenn er – wie hier bei uns gegeben – zumindest einige Feldgehölze und Hecken vorfindet.

Zum Brüten braucht der Habicht allerdings immer recht alte und hohe Bäume. Findet er diese vor, dann lässt er sich mitunter sogar inmitten turbulenter Großstädte nieder: So leben zum Beispiel in der deutschen Hauptstadt Berlin mittlerweile mehr als hundert Brutpaare.