Das Wildschwein

Keiler, die männlichen Wildschweine, werden bis zu 1,80 Meter lang und können bis zu 200 Kilo wiegen. Die weiblichen Tiere, die Bachen, werden fast genau so groß, wiegen aber ausgewachsen nur etwa 150 Kilo. Das Bild zeigt eine Bache mit ihren Jungen, den sogenannten Frischlingen

Tier des Monats

(hp) Das Wildschwein, unser Tier des Monats Februar, ist eines der weitest verbreiteten, heimischen Tiere. Das liegt daran, dass das Wildschwein ein Allesfresser ist und vor allem wegen stark zunehmenden Anbaus von Mais und Raps mehr als genügend Nahrung auf den Äckern findet. Zudem hat es außer dem Menschen keine natürlichen Feinde mehr, da bei uns in Deutschland so gut wie nirgendwo Wölfe und schon gar keine Braunbären leben.

Wegen dieser optimalen Bedingungen steigt die Zahl der Wildschweine in Deutschland seit Jahren an. Dadurch fallen immer mehr Wildschweine in die Felder ein, was in der Landwirtschaft alljährlich sehr hohe Schäden anrichtet.

Weil das Wildschwein keine natürlichen Feinde mehr hat, müssen die überzähligen Wildschweine geschossen werden, argumentieren darum die Jäger und schießen Jahr für Jahr mehr und mehr Wildschweine ab. Trotzdem steigt die Zahl der Wildschweine immer weiter an.

Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Wenn im Winter viele Wildschweine geschossen werden, finden die Überlebenden mehr Futter und können sich im Frühjahr besser und vor allem früher vermehren.
Zudem werden die weiblichen Wildschweine, die sogenannten Bachen, früher fortpflanzungsfähig, wenn sie stark bejagt werden und wenn sie viel Futter finden. Sie werden dann bereits vor dem Erreichen des 1. Lebensjahres das erste Mal trächtig.

Ein weiterer Grund: Um sich die Jagd auf Wildschweine zu erleichtern, locken Jäger die Tiere an bestimmte Plätze, indem sie hier das ganze Jahr über – auch im Winter – Futter, meis­tens Mais, auslegen.
Durch diese Fütterung sinkt die Wintersterblichkeit der Tiere ganz erheblich, da sie auch in einer eigentlich nahrungsknappen Zeit noch immer genügend Futter finden.

Dass die Jagd auf Wildschweine deren Vermehrung nicht begrenzen kann, belegen die jährlichen Abschusszahlen. In den 60er Jahren wurden jährlich nur rund 30.000 Tiere geschossen. Rund 585.000 Wildschweine schossen die Jäger allein im Jagdjahr 2010/2011 und ein Jahr später waren es bereits 644.233 Tiere.

Weil es mittlerweile so viele Wildschweine gibt, verlassen immer mehr der Tiere ihren eigentlich Lebensraum und wandern sogar bis in die Städte hinein. Die intelligenten Tiere lernen sehr schnell, dass sie die Menschen hier nicht fürchten müssen, da die Jagd in der Stadt und in der Nähe von Wohnhäusern verboten ist. In der Stadt verwüsten die Wildschweine auf der Suche nach Nahrung dann Parkanlagen, Gärten und plündern Mülltonnen.