Der Haifisch

Der oben abgebildete Hai ist ein Megalodon. Mit einer Länge von 20 Metern war er der größte Hai und wohl auch der größte Fisch, der jemals auf der Erde lebte. Zum Größenvergleich ist ein Mensch neben dem Hai abgebildet. Diese Haiart ist bereits seit zwei Millionen Jahren ausgestorben, und wie solch ein Tier genau ausgesehen hat, weiß man natürlich nicht. Sehr wahrscheinlich aber ähnelte er heute lebenden Haien. Foto: wikimedia.org / Dinosaur Zoo / CC BY-SA 3.0

Tier des Monats

(hp) Denken wir an Haifische, dann denken wir meistens an den „weißen Hai“ aus dem gleichnamigen Kinofilm. Das ist ein wenig ungerecht gegenüber diesen Tieren, denn eigentlich gibt es ihn gar nicht: „den“ typischen Hai. Rund 500 Arten sind weltweit bekannt, die unterschiedlicher nicht aussehen und leben könnten: So wird der Walhai, der größte aller Haie, fast 14 Meter lang, wiegt bis zu 12 Tonnen und ist zugleich der größte aller Fische.

Trotz seiner Größe ernährt er sich von Plankton, winzig kleinen Organismen, die im Wasser treiben und die der Walhai durch Ansaugen aus dem Wasser filtert.  Dem gegenüber messen die Laternenhaie, die kleinsten aller Haie, gerade einmal 15 bis 20 Zentimeter und wiegen nur rund 150 Gramm.

Auch die Lebensräume der Haie sind äußerst unterschiedlich: So jagt der rund fünf Meter lange Sechskiemerhai bevorzugt in 2.500 Meter Tiefe am Grund der lichtlosen Tiefsee.

Die etwa 5,50 Meter langen Tigerhaie hingegen leben in flachen, oft sogar trüben Küstengewässern, häufig in der Nähe von Flussmündungen und jagen teils in nur knietiefem Wasser ihre Beute. Haie sind eine uralte Tierart. Lange bevor es Tiere auf dem Festland gab, entwickelten sich die frühesten Haie im Erdzeitalter des Devon vor rund 400 Millionen Jahren aus den Knorpelfischen. Zum Vergleich: Die ersten Dinosaurier lebten vor 235 Millionen Jahren und die ersten Arten der Gattung „Mensch“ lebten vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren.

Die meisten Haiarten sind in den vergangenen Millionen Jahren natürlich ausgestorben und neue Arten haben sich entwickelt.  Unter den ausgestorbenen Arten tritt sicher der Megalodon hervor: Diese Haiart lebte vor 17 bis etwa 2 Millionen Jahren in den Meeren. Mit einer Länge von bis zu 20 Metern und einem Gewicht von über 100 Tonnen war der Megalodon der größte Hai und höchstwahrscheinlich auch der größte Fisch, der jemals auf unserer Erde gelebt hat. Ernährt hat sich dieser Riese vornehmlich von Walen.

Im Laufe der Evolution hat die Natur allerhand Versuche mit den Haien angestellt und ihnen einige außergewöhnliche Fähigkeiten mit auf den Weg gegeben: So können Haie nicht nur mit dem Maul schmecken – auch auf ihrer gesamten Haut, außer auf den Flossen, verfügen sie über Geschmacksknospen. Nur durch das Berühren oder Streifen eines Beutetieres können es die Haie „schmecken“. Zudem verfügen die Haie über ein weiteres, erstaunliches Sinnesorgan: die sogenannten „Lorenzinischen Ampullen“, mit denen sie winzigste Tempera­turunterschiede und darüber hinaus schwächste elektrische Felder wahrnehmen können. Solche winzigen elektrischen Felder erzeugen alle Lebewesen durch die Bewegungen ihrer Muskeln und somit auch durch ihren Herzschlag. Somit können Haie sogar Beutetiere aufspüren, die sich zum Beispiel in den Sand des Meeresbodens eingegraben haben, um sich dort zu verstecken.

Immer wieder hören oder lesen wir von Haiangriffen, denen Menschen zum Opfer fallen. So tragisch das auch ist – besonders wahrscheinlich ist es nicht, von einem Hai gebissen oder sogar gefressen zu werden: Geschätzt 40 Milliarden Mal gehen Menschen jedes Jahr im Meer baden. Pro Jahr kommt zu etwa 50 bis 75 Angriffen von Haien auf Menschen, wovon aber nur rund zehn tödlich für einen Menschen ausgehen. Damit ist es für einen Badenden rund 30 Mal wahrscheinlicher, von einem Blitz getroffen als von einem Hai angegriffen zu werden.