Das Krokodil

Krokodile werden je nach Art zwischen 1,20 und 7 Meter lang. Die Tiere wachsen ein Leben lang, allerdings immer langsamer, je älter sie werden. Wie alt ein Krokodil werden kann, ist nicht sicher bekannt. Ein Exemplar soll es in einem Zoo auf 115 Jahre gebracht haben. Foto: kevinzim / wikimedia.org / CC BY 2.0

Tier des Monats

(hp) Bereits seit über 200 Millionen Jahren leben Krokodile auf unserem Planeten. Krokodile zählen zu den sogenannten Archosauriern, zu denen auch die Dinosaurier, die Flugsaurier und auch die heutigen Vögel gerechnet werden. 

Gemeinsam mit den Vögeln haben die Krokodile als einzige Gruppe das Massenaussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren überlebt. Vögel und Krokodile sind – man mag es wegen ihres unterschiedlichen Aussehens kaum glauben – sogar eng miteinander verwandt. So ähneln sich beide Gruppen teils im Knochenbau und haben große Gemeinsamkeiten in ihrem Herz-Kreislauf-System.

Die Vögel haben es seit dem Aussterben der Dinosaurier allerdings auf über 10.600 unterschiedliche Arten gebracht – die Krokodile auf nur rund 25. Bis auf das Salzwasserkrokodil leben alle Arten im Süßwasser. Die Tiere besiedeln je nach Art Flüsse, Bäche, Teiche, Seen und Sümpfe. Die meisten Krokodile sind sehr empfindlich gegen Kälte und leben daher fast ausnahmslos in den Tropen und Subtropen, wo die Durchschnitts­temperatur während des ganzen Jahres nicht unter 15 Grad Celsius sinkt. Ausnahmen sind zwei Arten: Die Mississippi-Alligatoren in den USA und die China-Alligatoren leben in Regionen, in denen es während des Winters auch zu leichtem Frost kommen kann.

Alle Krokodilarten verbringen den Großteil ihres Lebens im Wasser und haben ihren Körperbau und ihr Verhalten an diesen Lebensraum nahezu perfekt angepasst. Ein flacher Körperbau und der zu einem Ruder geformte und seitlich abgeflachte Schwanz macht Krokodile zu ganz hervorragenden Schwimmern. Je nach Art können Krokodile zwischen 30 und 70 Minuten tauchen. Die Zeiten schöpfen die Tiere allerdings selten aus, sondern bleiben meist nur wenige Minuten komplett unter Wasser. Bis auf einige wenige Arten, die sich auf Fische als Beute spezialisiert haben, fressen Krokodile so gut wie jedes Beutetier, das ihnen vors Maul kommt und das sie überwältigen können.Als Lauerjäger liegen die Tiere reglos im Wasser und warten, bis sich ein Beutetier nähert. Dabei ist ihr Körper fast komplett untergetaucht – nur ihre hoch auf dem Schädel liegenden Augen und Nasenlöcher schauen aus dem Wasser. Krokodile haben eine Reihe sehr feiner Sinne entwickelt: Sie können nicht nur sehr gut hören und sehen – dank druckempfindlicher Nerven an ihren Kiefern spüren sie selbst feinste Bewegungen eines Beutetieres im Wasser.

Hat ein Krokodil ein Beutetier zum Beispiel am Ufer bemerkt, schwimmt es langsam und lautlos heran. Erst dicht bei der Beute schnellt es mit einem Schlag des kräftigen Schwanzes blitzschnell aus dem Wasser, packt sein Opfer, zieht es mit sich ins Wasser und ertränkt es dort. Krokodile können ihre Beute nicht zerkauen; sie zerreißen es und schlucken große Stücke des Fleisches im Ganzen herunter.

Krokodile legen je nach Art 20 bis 80 Eier in Nester aus Pflanzenresten. Beim Verrotten der Pflanzen entsteht die zum Ausbrüten nötige Wärme. Nach 60 bis 100 Tagen schlüpfen die jungen Krokodile. Ob sich aus einem Ei ein männliches oder weibliches Krokodil entwickelt, hängt allein von der Temperatur ab: Bei 28 bis 31 Grad Celsius im Nest entwickeln sich Weibchen, bei 31 bis 34 Grad Celsius Männchen.