Station für Demenz- erkrankte erweitert

Axel Zunker (l.) und seine Kollegen von den Stadtwerken Rheine spendeten ein Haltestellenschild für die erweiterte Demenzstation am Jakobi-Krankenhaus zur Freude der Chefärztin Dr. Angela Grote-Reith (2.v.r.), Oberärztin Dr. Anne-Nadine Wolter und Assistenzärztin Dr. Jennifer Seidler. Foto: Mathias-Spital Rheine

Gesundheit

Rheine. Die Station für demenzerkrankte Patienten am Jakobi-Krankenhaus ist von zehn auf 18 Plätze erweitert worden. Dabei wurden die alten Stationsräume demenzgerecht umgebaut.

Anlässlich der Spende eines Haltestellenschilds der Stadtwerke Rheine empfing die Chefärztin Dr. Angela Grote-Reith Axel Zunker, Leiter der Verkehrsgesellschaft Rheine, und seine Kollegen auf der Station.
Wozu eine Station extra für Demenzerkrankte? „Menschen, die aufgrund einer akuten Erkrankung oder Verletzung im Krankenhaus behandelt werden müssen und gleichzeitig eine bestehende Demenzerkrankung haben, können auf der Normalstation nicht angemessen betreut werden“, so Grote-Reith. Viele Demenzerkrankte haben einen ausgeprägten Drang zu laufen – auf der Normalstation würden sie einfach das Krankenhaus verlassen. „Demenzerkrankte sind nicht mehr in der Lage, sich an ihre Umgebung anzupassen – also muss sich die Umgebung anpassen“, erklärte Grote-Reith.

Die Demenzstation am Jakobi-Krankenhaus ist eine separate Station, die Tür mit einer Folie beklebt, die ein Bücherregal simuliert. Dadurch nehmen die Patienten die Tür nicht als verschlossene Tür wahr, sondern biegen vor ihr ab in den Gemeinschaftsraum. Durch den Umbau ist eine Art Rundweg entstanden, die der Lauftendenz der Erkrankten entgegenkommt. Die Räume sind mit Bildern und Gegenständen aus der Jugendzeit der Patienten gestaltet, um Erinnerungen anzuregen. Die Möbel wurden im Vintage-Stil bearbeitet, damit sie trotz Hygieneanforderungen alt wirken. Am Schwesternzimmer wurde nun das Bushaltestellen-Schild „Saline“ aufgestellt, damit die Patienten wissen, dass sie hier warten müssen.

Im Rahmen der Frührehabilitation können die Demenzerkrankte oder auch Patienten mit einem Delir zur Akutbehandlung ins Jakobi-Krankenhaus kommen. Physio- und Musiktherapie, Haushaltstraining und Ergotherapie bereiten sie auf die Rückkehr nach Hause oder ins Pflegeheim vor. Eine Maßnahme, die auch pflegenden Angehörigen eine wertvolle Auszeit schenkt.

Gut gebrauchen könnte die Demenzstation Ehrenamtliche, die bereit sind, die Demenzerkrankten auf einem Spaziergang durchs Haus zu begleiten, ihnen Geschichten aus ihrem Dorf oder Stadtteil erzählen oder vorlesen. „Wir arbeiten diese Ehrenamtlichen gründlich ein, damit sie wissen, wie sie mit den Demenzerkrankten umgehen können“, so Grote-Reith.


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