Angst: Eigene Möglichkeiten entdecken

Chefarzt Dr. Matthias Heyng Foto: ukm

Gesundheit

Steinfurt (ukm-mhs/scho). Die aktuelle Gefahrenlage, die Ausgangsbeschränkungen und die Reduzierung von Kontakten lösen bei vielen Menschen Unsicherheit und Ängste aus. Heyng ist Chefarzt für Psychosomatik und Psychotherapie am UKM Marienhospital Steinfurt und leitet die Klinik auf dem Gesundheitscampus in Emsdetten.

 

 

Wie entsteht Angst? 

Angst macht uns auf eine Gefahr aufmerksam. Dabei ist das, was ein Mensch als Gefahr versteht, ganz individuell. Die Schwelle, wann etwas als Gefahr erlebt wird und Ängste auslöst, ist also sehr unterschiedlich.

Was bewirkt Angst?

Zunächst möchte ich die überlebensnotwendige Funktion der Angst betonen. Sie kann zum Beispiel die Vorsicht und Wachsamkeit erhöhen. So kann Angst auch zu sinnvollen Handlungen und Sicherheit führen. Je nach Intensität kann Angst aber auch ein Gefühl der Lähmung auslösen oder Panik. Dann blickt man eher auf das, was alles nicht mehr geht, entwickelt womöglich Katastrophenszenarien. Oft folgen daraus Handlungen, die sinnlos, möglicherweise auch schädlich sind.

Wie kann ich Angst begegnen?

Zunächst einmal sollten wir unsere Ängste ernst nehmen. Wenn wir mit anderen über unsere Ängste sprechen, so kann dies entlasten. Hilfreich ist auch, Tatsachen von Fake News zu unterscheiden. Wissen reduziert Angst. Es ist besser, sichere Informationsquellen zu nutzen, die auf das Wissen von Experten zurückgreifen. Wir betonen zudem den Zusammenhang von Körper und Seele. Deshalb empfehlen wir Sport und Bewegung, aber auch Entspannungs- und Bewegungsmethoden. Sie können helfen, die Lähmung zu überwinden. Danach kann es gelingen, die eigenen Möglichkeiten zu entdecken oder sich der eigenen Kraft bewusst werden, um die Situation zu verbessern.

Und wenn ich merke, dass meine eigenen Potentiale zur Bewältigung der Angst nicht ausreichen?

Als Ansprechpartner kommen Ärzte und Therapeuten in Frage, die im Rahmen eines angemessenen Therapieangebotes helfen können. Das kann eine Kurzinterinvention sein, aber auch eine längerfristige Begleitung, zum Beispiel um die Ursachen für eine Angststörung zu erkennen und zu behandeln. Sollte eine ambulante Therapie nicht ausreichen, kommen auch stationäre und teilstationäre Angebote in Frage, wie wir sie auf dem Gesundheitscampus anbieten.

Übrigens: Der Sozialpsychiatrische Dienst des Kreises Steinfurt bietet Unterstützung an unter 02551 / 692830.


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