Stress macht krank – auf dem Weg zum Burnout

Foto: privat

Gesundheit

Stress gehört zu den Dauerproblemen unserer Gesellschaft. Auslöser dafür ist ein Alltag, in dem zwischen Beruf und Familie, Haushalt und Freizeitgestaltung ein Termin den nächsten jagt.

 

 

Stressfalle Berufsleben

Größter Stressfaktor ist dabei nach wie vor der Job. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life stufen 63 Prozent der Befragten in Deutschland ihr Stresslevel als hoch oder eher hoch ein. Eines der größten Risiken bei Stress: Er kann krank machen und sogar zum Burnout führen. Unter Burnout versteht man einen Zustand chronischer Erschöpfung, die mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen oder einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionskrankheiten einhergeht. Burnout findet man häufig unter Berufsgruppen, die einen hohen persönlichen Einsatz im Job zeigen. Zu den Risikogruppen für Burnout zählen neben Polizisten auch Pflegekräfte und Ärzte.

Stress als Erbe der Evolution

Dabei ist Stress an und für sich eine ganz natürliche Reaktion des Körpers, die evolutionsbiologisch dazu dient, den Körper in Gefahrensituationen schnell in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen. Dann nämlich bildet der Körper Stresshormone, die dafür sorgen, dass Puls, Blutdruck und Atmung ansteigen und sich die Muskelspannung erhöht. So ist der Mensch bestens auf drohende Gefahren vorbereitet und kann entweder flüchten oder kämpfen. Stress an sich ist also gar nicht unbedingt etwas Negatives. Er sorgt unter anderem dafür, dass Sportler bei Wettkämpfen oder einem Fitnesstest besonders gut abschneiden. Bleiben aber Stress auslösende Situation dauerhaft bestehen, wie es im Job vielfach der Fall ist, kehrt sich seine positive Wirkung ins Gegenteil um: Der Körper arbeitet permanent auf Hochtouren und kann Stress nicht mehr abbauen. Es kommt zu erhöhtem Blutdruck, der wiederum andere Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigen kann.

Maßnahmen, die helfen

Dagegen kann man jedoch etwas unternehmen: So gehört ein effektives Terminmanagement für Ärzte zu den Dingen, die dabei helfen, den Praxisalltag besser zu organisieren und somit Stress zu reduzieren. Darüber hinaus hilft vor allem Bewegung dabei, dass eigene Stressniveau zu senken. Dafür gibt es auch eine gute Erklärung: Wer lediglich auf der Couch relaxt, fährt zwar Puls, Atmung und Blutdruck herunter, aber die Muskelanspannung bleibt bestehen. Mehr noch: Auch die Stresshormone, die aufgrund beruflicher Belastung im Körper zirkulieren, werden so nicht abgebaut. Genau das führt aber dazu, dass Stress chronisch wird – auch dann, wenn es keinen Grund dafür gibt. Bei Bewegung dagegen produziert der Körper Endorphine, die Stresshormone neutralisieren. Allerdings wäre es genauso falsch, den Job-Stress gegen Sport-Stress auszutauschen. Ideal ist eine Mischung aus verschiedenen Maßnahmen wie beispielsweise Progressiver Muskelentspannung, mit denen man wieder zur inneren Balance finden kann.

Alkohol ist keine Hilfe

Viele Menschen, die unter Stress leiden, versuchen am Abend mithilfe von Alkohol abzuschalten. Auf den ersten Blick erscheint das auch sinnvoll: Alkohol dämpft die Erregbarkeit der Nervenzellen und sorgt überdies dafür, dass das Stresshormon Cortisol abgebaut wird. Diese Wirkung allerdings hält lediglich für zwei Stunden an. Gleichzeitig werden außerdem die körpereigenen Mechanismen für Stressabbau gemindert. Unterm Strich baut man also sogar weniger Stress ab. Der gleiche Mechanismus tritt auf, wenn man bei Stress zu Beruhigungstabletten greift. Auf Dauer bleibt mit diesen Hilfsmitteln der Stress also bestehen. Der regelmäßige Konsum von Tabletten oder Alkohol zur Milderung von Alltagsbelastungen erhöht somit eher das Risiko eines Burnouts – sowie entsprechender Suchterkrankungen.


Anzeige


Kleinanzeigen inserieren in der Zeitung


Medienberatung für gestaltete Anzeigen


Mediadaten Verlag Zeitung NRW Steinfurt