Tumorentfernung mit dem Endoskop

Gerhard und Anna Steinorth freuen sich über die erfolgreiche Tumorentfernung ohne große Operation, behandelt wurde der Patient vom Leitenden Oberarzt Dr. Tobias Nowacki (r.) und Chefarzt Dr. Klaus Waltermann. Foto: UKM MHS

Gesundheit

Steinfurt (ukm-mhs/kk). „Nein, das letzte Jahr war kein schönes, aber jetzt geht es bergauf“, sagt Gerhard Steinorth. Der 92-Jährige erlitt erst einen Schlaganfall, erkrankte im April an einer Lungenentzündung und während der Behandlung im UKM Marienhospital wurde ein bösartiger Tumor im Darm entdeckt. Heute geht es dem Borghorster wieder gut. Dank der schonenden Entfernung des Tumors durch Dr. Tobias Nowacki.

Der Gastroenterologe beherrscht durch seine gleichzeitige Tätigkeit am Uniklinikum Münster die neue Methode FTRD – das steht für „Full Thickness Resection Device“ und bezeichnet die Vollwandentfernung mit Hilfe eines Endoskops. Nowacki: „Ich erkläre das den Patienten immer so: Man entfernt an der entsprechenden Stelle Tapete, Putz und Mauerwerk – also alle Darmschichten – nicht nur die innerste Schicht, wie bei einer normalen Polypenentfernung.“

Warum diese Methode für Gerhard Steinorth genau die richtige war, erklärt der Leitende Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin: „Bei meinem Patienten kamen das hohe Alter und diverse Vorerkrankungen zusammen. Eine große Darm-OP hätte den Körper zusätzlich stark belastet.“ Durch den Eingriff via Endoskop im Rahmen einer Darmspiegelung gibt es keinen äußerlichen Schnitt und entsprechend keine Narben. Wenige Tage nach der Behandlung konnte Gerhard Steinorth das Krankenhaus wieder verlassen. Nowacki betont aber: „Diese Art der Behandlung funktioniert nicht bei allen Tumoren im Darm. Da hatte Herr Steinorth Glück, dass der Krebs an der richtigen Stelle lag, die man gut erreichen konnte und nicht zu groß war.“ 

Der Patient ist heilfroh über den Behandlungserfolg: „Das ist ganz toll, dass das so geklappt hat. Ich kann eigentlich wieder alles essen und habe keine Beschwerden.“ Seine Frau Anna Steinorth fügt hinzu: „Wir sind da wirklich sehr dankbar, dass mein Mann das in seinem hohen Alter so gut hinbekommen hat.“ Besonders bedanken wollen sich die Steinorths beim Behandlungs- und Pflegeteam, mit dem sie trotz der einschränkenden Corona-Situation sehr zufrieden waren: „Es wird so viel gemeckert und die Pfleger müssen sich da manchmal so viel gefallen lassen, aber die kümmern sich wirklich ganz toll“, sagt die Ehefrau des Patienten.

Einen Tipp hat der 92-jährige Gerhard Steinorth noch: „Man darf trotz der Krankheit seinen Humor nicht verlieren“, und tritt gleich augenzwinkernd den Beweis an: „Ich weiß ja genau, dass mir der ganze Männergesangverein die Daumen für meine Genesung gedrückt hat. Denn wenn ich 100 werde, habe ich denen versprochen, dann gibt es Freibier.“


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