Plötzlich verwirrt im Krankenhaus

Christoph J. Konermann Foto: ukm

Gesundheit

Steinfurt (ukm-mhs/scho). Akute Verwirrtheitszustände werden als Delir bezeichnet. Bei älteren Menschen zählen sie zu den häufigsten Komplikationen während eines stationären Krankenhausaufenthaltes. Christoph J. Konermann ist am UKM Marienhospital Steinfurt Leitender Arzt der Geriatrischen Frührehabilitation.

Er behandelt hochbetagte Patienten, die gleichzeitig an verschiedenen Erkrankungen leiden. Er beantwortet drei Fragen zum Delir.

Warum beschäftigen Sie sich mit dem Delir?

Christoph J. Konermann: Für den Betroffenen kann das Auftreten eines Delirs im Laufe des stationären Aufenthaltes einschneidende Folgen haben. Er muss nicht nur mit einem längeren Krankenhausaufenthalt rechnen. Vielmehr kann sich auch seine Zukunftsperspektive ändern, wenn das Delir nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Daher achten wir zum Beispiel auf mögliche Risikofaktoren, um das Entstehen des Delirs zu vermeiden. Das Risiko eines Delirs ist höher, wenn die Fähigkeiten des Wahrnehmens und Denkens eingeschränkt sind, Seh- und Hörstörungen vorliegen oder die Beweglichkeit erheblich gemindert ist. Auch Depressionen oder das gleichzeitige Bestehen mehrerer Erkrankungen kommen als ein Faktor für ein Delir in Frage.

Was sind Auslöser für ein Delir?

Christoph J. Konermann: Häufig ist es ein Akutereignis wie zum Beispiel ein Sturz in der häuslichen Umgebung, der das Delir auslösen kann. Der Patient kommt mit einem gebrochenen Hüftgelenk ins Krankenhaus. Hier trifft er auf eine ungewohnte Umgebung, spezielle Tagesabläufe und für ihn fremde Menschen. Das akute Ereignis in Kombination mit den gerade genannten Risikofaktoren können in das Delir führen.

Was können Angehörige tun?

Christoph J. Konermann: Wir möchten unseren Patienten ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen geben. Wir sind darauf angewiesen, dass Angehörige uns über Gewohnheiten und Wünsche des Patienten informieren. Manche bringen vertraute Gegenstände von zu Hause mit, zum Beispiel ein Bild oder auch ein Kleidungstück. Auch solche Kleinigkeiten helfen, dem Patienten während des Krankenhausaufenthaltes Orientierung zu geben.

Im Rahmen der Abendvisite geht Christoph J. Konermann unter anderem auf die Definition und die Ursachen des Delirs ein. Er erklärt die Bedeutsamkeit des Krankheitsbildes für den Zeitraum der stationären und der poststationären Versorgung. Außerdem beschreibt er eine Abgrenzung des Delirs gegenüber einer Demenz.

Die Abendvisite ist eine Veranstaltungsreihe des UKM Marienhospital Steinfurt, der Familienbildungsstätte Steinfurt und der VHS Steinfurt. Eine Anmeldung per E-Mail muss spätestens am Veranstaltungstag bis um 10 Uhr erfolgen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Folgende Angaben werden benötigt: Vor- und Nachname, Anschrift und Geburtsdatum. Die Teilnehmer erhalten dann eine Anmeldebestätigung mit Zugangsdaten und einer Anleitung.


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